FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1359 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch fast einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1345 (Mittwoch: 1,1316) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8815 (0,8837) Euro.

Am Mittwoch war der Euro zeitweise unter 1,13 Dollar gefallen und erreichte den tiefsten Stand seit Mitte 2020. Ausschlaggebend waren vor allem die nach wie vor sehr lockere Ausrichtung der EZB-Geldpolitik und die angespannte Corona-Lage in vielen Euroländern. Am Donnerstag setzte jedoch eine Gegenbewegung ein und der Euro erholte sich etwas von seinen jüngsten Verlusten.

Die türkische Lira ist nach der Zinssenkung der türkischen Notenbank zu Euro und Dollar erneut auf Rekordtiefs gefallen. Trotz einer sehr hohen Inflationsrate hat die Notenbank den Leitzins einmal mehr gesenkt. Nach der Zinssenkung liegt der Leitzins mit 15 Prozent noch deutlicher unter der Inflationsrate. Diese hatte im Oktober bei fast 20 Prozent gelegen.

Bereits an den vergangenen Tagen war die Lira immer wieder auf Tiefstände gefallen. Kritiker monieren, Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nehme Einfluss auf die Notenbank. So entstehe kein Vertrauen, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Die Abwertungen gewinnen mit den Zinssenkungen neue Dynamik." Dies dürfte auch die Inflation anheizen. "Je schwächer die Währung, desto teurer die Waren aus dem Ausland", schrieb Gitzel.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84173 (0,84090) britische Pfund, 129,58 (129,78) japanische Yen und 1,0511 (1,0530) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1857 Dollar gehandelt. Das waren 9 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he

Quelle: dpa-Afx