FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zum Teil kräftigen Kursverlusten an den beiden Vortagen hat der Euro am Freitag erneut etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag bei 1,1858 US-Dollar gehandelt. Am Mittag hatte sie noch über 1,19 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1898 (Donnerstag: 1,1937) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8405 (0,8377) Euro.

In den vergangenen Tagen war der Euro durch eine Dollar-Stärke belastet worden, nachdem die US-Notenbank am Mittwochabend zu erkennen gegeben hatte, dass im geldpolitischen Rat eine Debatte über eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe begonnen hat. Seitdem hat der Euro fast drei Cent verloren.

Der Kursanstieg beim Dollar war laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, gerechtfertigt. "Es hat sich gezeigt, dass der Markt die Intentionen der Fed richtig einschätzt." So erwarte dieser wie auch die Fed-Mitglieder im Jahr 2023 Leitzinserhöhungen. Laut Leuchtmann ist ein Eurokurs von unter 1,20 Dollar gerechtfertigt. "Würde der Euro noch tiefer fallen, würde ich das als Überschießen klassifizieren und auf Korrektur setzen." Marktbewegende Konjunkturdaten wurden am Freitag nicht veröffentlicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85785 (0,85535) britische Pfund, 131,12 (132,09) japanische Yen und 1,0941 (1,0925) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1772 Dollar gehandelt. Das waren rund ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx