FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Morgen hatte der Euro noch von der Hoffnung profitiert, dass es doch noch eine Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien geben könnte. Allerdings hat der britische Premierminister Boris Johnson kurz vor einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Ton noch einmal verschärft. Bei der Frage nach fairen Wettbewerbsbedingungen und der Fischerei bestehe die EU derzeit noch auf Standpunkten, die "kein Premierminister dieses Landes akzeptieren sollte", sagte Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Dies belastete den Euro.
Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen. Ein Vertrag müsste bis zum 31. Dezember stehen, denn dann läuft die Brexit-Übergangsphase aus. Auch das britische Pfund gab am Nachmittag anfängliche Kursgewinne zum Dollar teilweise ab. Es notierte aber noch etwas höher als am Morgen. Sowohl Großbritannien als auch die EU würden unter einem Scheitern der Verhandlungen leiden. Für Großbritannien wären die Belastungen laut Volkswirten aber größer. Die Brexit-Verhandlungen sind mit der Corona-Pandemie zentrales Thema an den Finanzmärkten. Hinzu kommt die Geldpolitik. In diesem Jahr werden sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB nochmals tagen. Die EZB dürfte ihre bereits sehr lockere, großzügige Geldpolitik an diesem Donnerstag zusätzlich lockern. Die Federal Reserve wird eine knappe Woche später über ihren Kurs entscheiden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90000 (0,91143) britische Pfund, 126,05 (126,18) japanische Yen und 1,0764 (1,0781) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1842 Dollar gehandelt. Das waren etwa 29 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/men
Quelle: dpa-Afx