FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nachgegeben. Mit Blick auf die Verhandlungen über einen Handelsvertrag zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien ist die Skepsis wieder gewachsen. Bis zum Nachmittag sank der Kurs der Gemeinschaftswährung
Der britische Premierminister Boris Johnson hat in Bezug auf die zähen Handelsgespräche an die EU appelliert, der Staatenverbund möge zur Vernunft kommen. "Unsere Tür ist offen, wir setzen die Gespräche fort, aber ich muss sagen, dass es schwierig aussieht" sagte Johnson während eines Besuchs in einer Firma in Manchester. Aus Sicht des EU-Unterhändlers Michel Barnier bleiben nur noch "einige Stunden", wenn ein Brexit-Handelspakt noch rechtzeitig zum 1. Januar in Kraft treten soll.
Die gestiegene Entwicklung belastete nicht nur den Euro. Das britische Pfund gab zu allen wichtigen Währungen nach. Großbritannien würde laut Ökonomen noch stärker als die EU unter einem ungeregelten Austritt leiden. An den vergangenen Tagen hatte das Pfund angesichts einer vorübergehend gewachsenen Zuversicht zugelegt.
Robuste Konjunkturdaten aus Deutschland stützten den Euro nicht. Mit dem Ifo-Geschäftsklima hat sich Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator im Dezember trotz der verschärften Corona-Beschränkungen überraschend aufgehellt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr wurden durch die befragten Unternehmen besser bewertet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90828 (0,90050) britische Pfund, 126,69 (126,19) japanische Yen und 1,0845 (1,0821) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1883 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/fba
Quelle: dpa-Afx