FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen geriet der Euro am Nachmittag etwas unter Druck. Der Dollar profitierte von starken Auftragsdaten. So sind die Ordereingänge für die Industrie im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. Zudem waren sie auch im Mai stärker als zunächst ermittelt geklettert.
Unterdessen ist der Schweizer Franken zum Euro auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Der Euro fiel auf 1,0729 Schweizer Franken zurück. Zuletzt hatte er im November 2020 noch niedriger notiert.
Der Franken hat seit seinem Tief Anfang März um mehr als drei Prozent zum Euro zugelegt. Händler verweisen auf die weltweite Ausbreitung der Delta-Variante, die die Konjunkturerholung bremsen dürfte. Zudem deuteten jüngste Konjunkturdaten aus den USA und China darauf hin, dass die Wirtschaftserholung ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Der als sicher geltende Franken wird so verstärkt gesucht.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat außerdem bisher keine Signale für Interventionen am Devisenmarkt gegeben. Nach Einschätzung von Analysten der Commerzbank dürfte der Aufwertungsdruck beim Franken anhalten. Schließlich seien von der EZB keine geldpolitischen Maßnahmen zu erwarten, die eine Aufwertung des Euro rechtfertigten. Erst wenn die pandemiebedingten Risiken nachließen, dürfte die Nachfrage nach dem Franken als sicherer Hafen zurückgehen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85355 (0,85568) britische Pfund, 129,70 (130,17) japanische Yen und 1,0735 (1,0761) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1808 Dollar gehandelt. Das war etwa vier Dollar weniger als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx