FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag zwischenzeitliche Gewinne nicht halten können. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1940 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Zeitweise war der Euro bis auf 1,1974 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1969 (Mittwoch: 1,1892) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8355 (0,8409) Euro.

Beflügelt wurde der Euro zunächst durch die gute Stimmung an den Aktienmärkten. In Deutschland stieg der Börsenindex Dax auf ein Rekordhoch, in den USA tat es ihm der dortige Aktienindex Dow Jones gleich. Der Dollar als Weltreservewährung war aufgrund der guten Marktstimmung etwas weniger gefragt. Davon profitierte der Euro und andere Währungen zunächst.

Für leichte Belastung sorgte am Nachmittag die EZB. Zwar bestätigte die Notenbank des Euroraums ihre grundlegende geldpolitische Haltung. Allerdings will sie ihre Wertpapierkäufe zur Stützung der Konjunktur übergangsweise beschleunigen. Hintergrund ist der spürbare Anstieg der Kapitalmarktzinsen, der von den USA nach Europa herüber geschwappt ist. Auslöser ist das billionenschwere Konjunkturpaket der US-Regierung unter Präsident Joe Biden.

Die EZB reagiert auf den Zinsanstieg, weil er die Finanzierungsbedingungen von Verbrauchern, Unternehmen und Staaten zu verschlechtern droht. Die Entwicklung hatte in den vergangenen Wochen auf die Stimmung an den Aktienmärkten geschlagen. Der Euro wurde durch den Schritt der EZB belastet, weil er als übergangsweise geldpolitische Lockerung interpretiert werden kann.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85670 (0,85655) britische Pfund, 129,82 (129,12) japanische Yen und 1,1066 (1,1069) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1724 Dollar gehandelt. Das war gut ein Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/fba

Quelle: dpa-Afx