FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt drückten auf den Dollar-Kurs. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, stieg leicht. Volkswirte hatten hingegen mit einem merklichen Rückgang gerechnet. Die US-Notenbank beobachtet die Lage am Arbeitsmarkt sehr genau. Eine weniger deutliche Erholung am Arbeitsmarkt würde gegen eine baldige Wende bei der Geldpolitik sprechen. Die Überprüfung der geldpolitischen Strategie durch die EZB bewegte den Devisenmarkt kaum, waren am Vortag doch schon Details durchgesickert, die auch da schon kaum überrascht hatten. Europas Währungshüter verschaffen sich beim Thema Inflation mehr Spielraum. Sie streben künftig eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an. Das ist etwas mehr als bisher. Zudem will die Europäische Zentralbank künftig zumindest zeitweise "moderat über dem Zielwert" liegende Inflationsraten akzeptieren. Ökonomen rechnen daher mit einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik. "Die überfällige Normalisierung der sehr lockeren Geldpolitik rückt damit in noch weitere Ferne", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Gewinne im Verhältnis zu vielen Währungen erzielten auch der japanische Yen und der Schweizer Franken. Am Markt wurde auf die trübe Aktienmarktstimmung als Grund verwiesen. Die rapide Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus insbesondere in Asien bereitet zunehmend Sorgen. Yen und Franken gelten unter Anlegern als sichere Häfen in unruhigeren Zeiten. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86133 (0,85500) britische Pfund, 129,91 (130,86) japanische Yen und 1,0851 (1,0917) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1804 Dollar gehandelt. Das war knapp ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/mis
Quelle: dpa-Afx