FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarkt hat im September uneinheitliche Signale gesendet. Während der Stellenaufbau deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, fiel die Arbeitslosenquote deutlich und die Stundenlöhne stiegen kräftig. Laut Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, sprechen der Rückgang der Arbeitslosenquote und der beschleunigte Anstieg der Stundenlöhne dafür, dass die US-Notenbank Fed wie signalisiert bald mit dem Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik beginnen dürfte. Die Reaktionen an den Finanzmärkten hielten sich daher in Grenzen. Der Euro legte zwar zunächst gegenüber dem Dollar zu. Er gab seine Gewinne jedoch größtenteils wieder ab.
Für etwas Erleichterung an den Märkten sorgte die vorläufige Einigung im US-Schuldenstreit. Republikaner und Demokraten einigten sich auf eine Anhebung der Schuldengrenze bis Anfang Dezember. Eine längerfristige Lösung steht zwar noch aus, ein Zahlungsausfall der USA wurde jedoch zunächst verhindert.
Die türkische Lira geriet derweil unter Druck. Zum US-Dollar wurde am Vormittag sogar ein Rekordtief erreicht. Auslöser war ein Medienbericht, der Unzufriedenheit seitens Präsident Recep Tayyip Erdogan mit dem amtierenden Notenbankchef Sahap Kavcioglu nahelegte. Dem Bericht wurde wenig später von einem Regierungssprecher widersprochen. Schon seit längerem hadert Erdogan mit der Geldpolitik der Notenbank, der er eine zu straffe Haltung mit zu hohen Leitzinsen vorhält. Mehrfach wurde bereits die Führung ausgetauscht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84890 (0,85023) britische Pfund, 129,32 (128,78) japanische Yen und 1,0734 (1,0712) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1757 Dollar gehandelt. Das waren rund 2 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx