FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Mittwochabend hatte der Dollar spürbar zugelegt. Auslöser war das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Darin deutet sich an, dass einige der Notenbanker in absehbarer Zeit über eine etwas weniger großzügige Geldpolitik diskutieren wollen. Allerdings müsse sich dazu die konjunkturelle Erholung von der Corona-Pandemie fortsetzen.
Wie in den USA mehren sich auch in der Eurozone die Hinweise auf einen wachsenden Preisdruck. So sind in Deutschland die Erzeugerpreise im Jahresvergleich so stark gestiegen wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Die Entwicklung ist auch Folge zahlreicher Störungen in den internationalen Lieferketten und anderer Engpässe auf der Angebotsseite.
Steigende Erzeugerpreise wirken sich auch auf die Entwicklung der Verbraucherpreise aus. Aus Sicht der EZB handelt es sich aber nur um vorübergehende Effekte. "Für ein deutliches Anziehen der Inflation müssten die Löhne schneller zulegen, womit angesichts der gestiegenen Arbeitslosigkeit und der umfangreichen Kurzarbeit vorerst nicht zu rechnen ist", kommentierte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Dies dürfte sich jedoch auf Sicht von drei bis vier Jahren angesichts einer wohl anhaltenden expansiven Geld- und Finanzpolitik ändern.
Am Nachmittag wird sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu Wort melden. In den USA werden die Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht./jsl/bgf/jha/
Quelle: dpa-Afx