FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Hauptereignis für den Devisenmarkt war die Zinssitzung der EZB. Die europäischen Währungshüter weiteten ihre Konjunkturhilfen zur Überbrückung der Corona-Pandemie aus. Dabei blieben sie im Rahmen der Markterwartungen: Die billionenschweren Wertpapierkäufe zur Wirtschaftsbelebung wurden aufgestockt, während die Banken zusätzliche Billigkredite erhalten sollen.
Dass der Euro stieg und nicht fiel, wie es für eine geldpolitische Lockerung der Regelfall ist, führten Marktbeobachter darauf zurück, dass die Entscheidungen der Notenbank bereits erwartet worden seien. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass sich EZB-Chefin Christine Lagarde zurückhaltend zu den Kursgewinnen des Euro in den vergangenen Wochen geäußert habe. Einige Marktteilnehmer hatten wohl markigere Worte erwartet, da ein stärkerer Euro den Außenhandel belasten und so die konjunkturelle Erholung erschweren kann.
Unter Druck stand unterdessen das britische Pfund. Nach wie vor gibt es keinen Durchbruch im angestrebten Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union, das nach dem Brexit Ende des Jahres gelten soll. In einem Spitzengespräch am Mittwochabend setzten sich beide Seiten eine Frist bis Sonntagabend. Die EU-Kommission schlug derweil Notmaßnahmen vor, die im Falle eines No-Deal-Brexit in Kraft treten sollen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91100 (0,90000) britische Pfund, 126,53 (126,05) japanische Yen und 1,0757 (1,0764) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1840 Dollar und damit in etwa so hoch wie am Vortag gehandelt./bgf/jsl/men
Quelle: dpa-Afx