FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Wachstumsdaten aus großen Euroländern überraschten überwiegend positiv und stützten den Euro. Die deutsche Wirtschaft wuchs im Schlussquartal 2020 um 0,1 Prozent, wohingegen Analysten eine Stagnation erwartet hatten. Auch Wachstumsdaten aus Frankreich und Spanien fielen besser aus als erwartet.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zeigt sich für die weitere Entwicklung in Deutschland trotz Corona-Krise zuversichtlich: "Alles in allem rechnen wir ab Ostern mit den ersten Lockerungen, wobei die Öffnung des Einzelhandels für die Wirtschaft am wichtigsten ist." Dann dürfte laut Krämer eine kräftige wirtschaftliche Erholung einsetzen.
Unterstützung erhielt der Euro auch durch einen Medienbericht, wonach die EZB derzeit nicht verstärkt über eine Zinssenkung nachdenkt. Spekulationen auf eine Zinssenkung waren in dieser Woche durch einen weiteren Medienbericht aufgekommen. Einige hochrangige EZB-Vertreter hatten zuletzt die Option einer Zinssenkung zumindest angedeutet, was den Euro zeitweise belastet hatte.
Die Verunsicherung wegen heftiger Kursschwankungen einzelner Börsentitel infolge eines starken Engagements von kleinen Privathändlern belasteten den Euro nicht nachhaltig. So verloren Hedgefonds zuletzt bei Firmen wie Gamestop oder der Kinokette AMC viel Geld mit Wetten auf fallende Kurse, unter anderem weil sich Hobby-Händler in Online-Foren organisierten und die Aktien der Unternehmen erfolgreich nach oben trieben.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8838(0,8860) britische Pfund, 127,05 (126,20) japanische Yen und 1,0798 (1,0783) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1859 Dollar gehandelt. Das waren etwa 17 Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/he
Quelle: dpa-Afx