FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Geldpolitische Entscheidungen der Europäischen Zentralbank konnten dem Kurs keine neue Richtung geben. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1817 US-Dollar gehandelt und damit auf dem gleichen Niveau wie am Morgen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1838 (Mittwoch: 1,1827) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8447 (0,8455) Euro.

Nur zeitweise konnte eine optimistische Konjunkturprognose der EZB für das laufende Jahr dem Euro am Nachmittag etwas Auftrieb verleihen. Der Markt schaute aber insbesondere auf Entscheidungen zu den künftigen Anleihekäufen der Notenbank. Angesichts der gut laufenden Konjunktur in der Eurozone kündigte die EZB an, bei ihren milliardenschweren Anleihekäufe leicht vom Gas zu gehen.

Im vierten Quartal soll der Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP "moderat" geringer ausfallen als derzeit, hieß es. Am Devisenmarkt war diese Entscheidung von den meisten Anlegern erwartet worden.

"Es ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen allerersten Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt", kommentierte Friedrich Heinemann, Ökonom beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Nach Einschätzung des Analysten Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg musste die EZB auf den zuletzt deutlichen Anstieg der Inflation reagieren. "Da hat der EZB-Rat das Minimum des Möglichen beschlossen."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85555 (0,85873) britische Pfund, 130,10 (130,31) japanische Yen und 1,0861 (1,0888) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1790 Dollar gehandelt und damit nahezu unverändert zum Vortag./jkr/jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx