NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag per Saldo nur wenig bewegt. Geldpolitische Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gaben dem Kurs keine neue Richtung. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1829 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1838 (Mittwoch: 1,1827) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8447 (0,8455) Euro gekostet.

Nur zeitweise konnte eine optimistische Konjunkturprognose der EZB für das laufende Jahr dem Euro am Nachmittag etwas Auftrieb verleihen. Der Markt schaute aber insbesondere auf Entscheidungen zu den künftigen Anleihekäufen der Notenbank. Angesichts der gut laufenden Konjunktur in der Eurozone kündigte die EZB an, bei ihren milliardenschweren Anleihekäufen leicht vom Gas zu gehen.

Im vierten Quartal soll der Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP "moderat" geringer ausfallen als derzeit, hieß es. Am Devisenmarkt war diese Entscheidung von den meisten Anlegern erwartet worden.

"Es ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen allerersten Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt", kommentierte Friedrich Heinemann, Ökonom beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Nach Einschätzung des Analysten Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg musste die EZB auf den zuletzt deutlichen Anstieg der Inflation reagieren. "Da hat der EZB-Rat das Minimum des Möglichen beschlossen."/jkr/jsl/ajx/zb

Quelle: dpa-Afx