FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Mittwoch knapp unter 1,22 US-Dollar behauptet. Am Mittag notierte der Euro bei 1,2191 US-Dollar. Damit bewegte sich die Gemeinschaftswährung am oberen Ende der engen Spanne zwischen rund 1,2150 und 1,22 Dollar, in der sie bereits seit Wochenbeginn gehandelt wird. Der Dollar geriet derweil zur Wochenmitte auch gegenüber anderen wichtigen Währungen etwas unter Druck. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2182 Dollar festgesetzt.

Das nächste entscheidende Ereignis dürfte die Zinssitzung der EZB an diesem Donnerstag sein. Trotz einer wirtschaftlichen Erholung und steigender Inflation dürfte die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik bestätigen.

Die Wertpapierkäufe des Corona-Krisenprogramms Pepp dürften laut einer Mehrheit von Volkswirten vorerst mit unverändertem Tempo fortgesetzt werden. Und mit einer Klarstellung der Europäische Zentralbank, dass sie weiter expansiv wirken werde, auch wenn sie die monatlichen Pepp-Wertpapierkäufe in den nächsten Monaten schrittweise reduzieren sollte, wären wohl keine übermäßig heftigen Marktreaktionen zu befürchten, schrieb Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank.

Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank richtete den Blick zudem auf die US-Inflationsdaten für Mai, die ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht werden. Sollten diese wie schon im April nach oben überraschen, könnte der Dollar ihrer Meinung nach wieder zulegen. Aber zu sehr aus dem Fenster lehnen werde sich vor der Sitzung der US-Notenbank Fed nächste Woche vermutlich kaum jemand, da unklar sei, wie genau sich Fed-Chef Jerome Powell zur ungünstigen Datenkonstellation äußern werde. Denn einerseits stiegen die Inflationsraten deutlich, doch andererseits habe der monatliche Arbeitsmarktbericht zuletzt enttäuscht.

In den USA war der Beschäftigungsaufbau im Mai schwächer als erwartet ausgefallen. Der Euro war daraufhin am Freitag deutlich angesprungen./la/jsl/fba

Quelle: dpa-Afx