FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag bei 1,19 US-Dollar stabilisiert. Nach zum Teil kräftigen Kursverlusten an den vergangenen beiden Handelstagen wurde die Gemeinschaftswährung am Vormittag bei 1,1912 Dollar gehandelt. Er bewegte sich so auf dem Niveau aus dem frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1937 Dollar festgesetzt.

In den vergangenen Tagen war der Euro durch eine Dollar-Stärke belastet worden, nachdem die US-Notenbank am Mittwochabend zu erkennen gegeben hatte, dass im geldpolitischen Rat eine Debatte über eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe begonnen hat. Seit Mittwochabend hat der Euro etwa zwei Cent verloren.

Der Kursanstieg beim Dollar war laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, gerechtfertigt. "Es hat sich gezeigt, dass der Markt die Intentionen der Fed richtig einschätzt." So habe auch der Markt im Jahr 2023 Leitzinserhöhungen erwartet. Laut Leuchtmann ist ein Eurokurs von unter 1,20 Dollar gerechtfertig. "Würde der Euro noch tiefer fallen, würde ich das als Überschießen klassifizieren und auf Korrektur setzen."

Kurz vor dem Wochenende wird mit einem eher impulsarmen Handel gerechnet. In den USA werden am Nachmittag keine wichtigen Daten veröffentlicht. Der japanische Yen hielt sich am Morgen ebenfalls nahezu unverändert zum Dollar, nachdem die japanische Notenbank wie erwartet an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festgehalten hat./jsl/la

Quelle: dpa-Afx