FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Freitag in der Nähe des tiefsten Stands seit gut 14 Monaten stabilisiert. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1584 US-Dollar. In der Nacht war sie mit 1,1563 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli 2020 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1579 Dollar festgesetzt.

Der Euro steht schon seit einiger Zeit unter Druck. Vor allem die Erwartung, dass die US-Notenbank schon im November mit dem Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik beginnen könnte, stützt den Dollar.

Unterdessen ist die Inflation im Euroraum im September auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich laut der Statistikbehörde Eurostat gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent. Im August hatte der Preisauftrieb bei 3,0 Prozent gelegen. Die EZB betrachtet den Inflationsanstieg bisher als temporär und verweist auf zahlreiche Sondereffekte, die überwiegend auf die Corona-Krise zurückgehen.

Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im September laut einer zweiten Schätzung deutlich eingetrübt. Ein erstes Resultat des vom Forschungsunternehmen IHS Markit erhobenen Einkaufsmanagerindex wurde nur leicht nach unten revidiert. Große Kursausschläge lösten die Daten daher nicht mehr aus. Viele Unternehmen litten unter Lieferproblemen, erklärte Markit-Chefökonom Chris Williamson.

In den USA wird der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie erwartet. Der Indikator, abgeleitet aus einer Unternehmensumfrage, gibt Auskunft über den konjunkturellen Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft./jsl/bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx