FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro steht schon seit einiger Zeit unter Druck. Vor allem die Erwartung, dass die US-Notenbank schon im November mit dem Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik beginnen könnte, stützt den Dollar.
Unterdessen ist die Inflation im Euroraum im September auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise legten laut der Statistikbehörde Eurostat gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent zu. Im August hatte der Preisauftrieb bei 3,0 Prozent gelegen. Die EZB betrachtet den Inflationsanstieg bisher als temporär und verweist auf zahlreiche Sondereffekte, die überwiegend auf die Corona-Krise zurückgehen.
Im November dürfte die Inflationsrate in der Eurozone mit etwa 3,5 Prozent den Hochpunkt in diesem Jahr erreichen, erwartet Commerzbank-Experte Christoph Weil. "Anfang des kommenden Jahres wird sie dann wieder deutlich nachgeben, wenn die Senkung der deutschen Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 die Inflationsrate nicht mehr nach oben verzerrt, die Corona-Effekte nachlassen und die Lieferengpässe allmählich überwunden werden", schreibt der Experte.
Die Stimmung in der US-Industrie hat sich derweil aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg im September stärker als erwartet. Trotz der Aufhellung leidet das Verarbeitende Gewerbe weiter unter zahlreichen Problemen, teilte das ISM mit. So sei die Anlieferung von Rohstoffen immer noch extrem zeitaufwändig, bei einigen Materialien herrsche große Knappheit vor. Der Dollar hat daher von den Daten nicht profitiert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85653 (0,86053) britische Pfund, 128,97 (129,67) japanische Yen und 1,0791 (1,0830) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1759 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/he
Quelle: dpa-Afx