FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die insgesamt freundliche Stimmung an den Finanzmärkten stützte den Euro. Die Weltleitwährung Dollar wurde weniger gesucht. Für etwas Hoffnung sorgte die Aussicht auf weniger Corona-Beschränkungen in China. In der Wirtschaftsmetropole Shanghai wurden den dritten Tag in Folge keine Neuinfektionen gemeldet. Die harten Beschränkungen sorgen für Lieferkettenprobleme weltweit. Europäische Volkswirtschaften wie Deutschland sind besonders stark vom internationalen Handel abhängig.
Der Euro hat sich seit Wochenbeginn etwas von seinen herben Verlusten in den vergangenen Wochen erholt. Vor wenigen Tagen hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,0350 Dollar einen fünfjährigen Tiefstand erreicht. Wesentlicher Grund ist der aufwertende Dollar, der seit längerem von den jüngsten Zinserhöhungen und der Aussicht auf weiter deutlich steigende Leitzinsen profitiert.
Rückenwind von steigenden Zinserwartungen erhält nun allerdings auch der Euro. An den Geldmärkten wurde am Dienstag mit Zinsanhebungen durch die EZB um insgesamt einen Prozentpunkt in diesem Jahr gerechnet. Die Erwartungen sind in den vergangenen Wochen Zug um Zug gestiegen. Hintergrund ist die hohe Inflation, die viel höher liegt als das Inflationsziel der EZB.
Noch deutlicher als der Euro stieg am Dienstag das britische Pfund. Gegenüber dem Dollar legte es um mehr als ein Prozent zu. Analysten verwiesen auf neue Daten vom britischen Arbeitsmarkt, die abermals robust ausfielen und weitere Zinsanhebungen durch die Bank of England wahrscheinlich machen. Die Währungshüter haben ihren Leitzins seit vergangenen Herbst schon viermal angehoben und sind unter den großen Notenbanken damit Vorreiter.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84400 (0,85045) britische Pfund, 136,32 (135,01) japanische Yen und 1,0457 (1,0479) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1822 Dollar. Das war ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx