FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Aufwärtstrend beim Euro
Rückenwind erhielt der Euro durch neue Konjunkturdaten aus dem Währungsraum. Die Unternehmensumfrage des Forschungsunternehmens Markit hellte sich im Dezember deutlich auf. Für große Überraschung sorgte, dass sich die Stimmung nicht nur in der Industrie, sondern auch unter Dienstleistern spürbar aufhellte. Die Dienstleister sind von den Corona-Beschränkungen wesentlich stärker betroffen als die Industrie.
Bankökonomen kommentierten die Zahlen vorsichtig. Die Commerzbank sprach von einem "Irrlicht". Eine Rezession im Winterhalbjahr sei angesichts neuer Corona-Maßnahmen kaum mehr zu vermeiden, sagte Commerzbank-Fachmann Christoph Weil. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, erklärte die Stimmungsverbesserung dagegen mit der weniger dramatischen Corona-Lage in Frankreich.
Die US-Regierung bezichtige unterdessen erstmals die Schweiz und Vietnam der Währungsmanipulation. Beide Länder hätten laut US-Finanzministerium in den vier Quartalen bis Ende Juni 2020 in unfairer Weise ihre Währungen gegenüber dem US-Dollar beeinflusst. Kurz vor dem Regierungswechsel werden damit noch Konflikte mit zwei weiteren Handelspartnern eskaliert. Der Schweizer Franken reagierte mit leichten Kursgewinnen zum Dollar.
Händler warten auf die Entscheidungen der Fed, die am Abend ihre Entscheidungen bekannt geben wird. Grundsätzlich dürfte die Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Einige Analysten erwarten aber konkretere Vorgaben für die billionenschweren Wertpapierkäufe.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89950 (0,90795) britische Pfund, 125,97 (126,08) japanische Yen und 1,0786 (1,0770) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1857 Dollar gehandelt. Das waren etwa 3 Dollar mehr als am Vortag./jsl/mis
Quelle: dpa-Afx