FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag leicht gestiegen. Nachdem der Kurs am frühen Morgen kaum verändert knapp über 1,19 US-Dollar gestanden hatte, legte er am Vormittag auf 1,1927 Dollar zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1912 Dollar festgesetzt.

Damit hat sich die Dollar-Stärke vom Vortag vorerst nicht fortgesetzt. Kurz vor dem Wochenende stand der Dollar zu allen wichtigen Währungen unter Druck, was dem Euro im Gegenzug etwas Auftrieb verlieh. Am Markt für US-Staatsanleihen ist der Anstieg der Renditen zuletzt ins Stocken geraten. Am Donnerstag war die Rendite für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren mit 1,75 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang 2020 geklettert.

Der starke Anstieg der Renditen für US-Anleihen sorgte in den vergangenen Handelstagen mehrfach für Auftrieb beim Dollar. Hintergrund sind steigende Wachstums- und Inflationserwartungen in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Im weiteren Tagesverlauf wird mit einem eher impulsarmen Handel am Devisenmarkt gerechnet. Vor dem Wochenende stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Bewegung sorgen könnten. Auch äußern sich nur wenige Notenbanker aus den großen Zentralbanken.

Erneut deutliche Kursgewinne gab es am Vormittag bei der türkischen Lira, die im Handel mit dem Dollar und dem Euro zulegen konnte. Hintergrund ist eine Zinserhöhung der türkischen Notenbank. Diese hatte den Leitzins am Donnerstag unerwartet stark angehoben.

Nach Einschätzung von Analysten der Postbank dürfte es den Währungshütern in der Türkei vor allem darum gegangen sein, Entschlossenheit im Kampf gegen die viel zu hohe Inflation im Land zu demonstrieren. "Die Zeiten einer einseitig auf Wachstum zielenden Politik dürften damit erst einmal vorbei sein", hieß es in einer Einschätzung der Bank. Im Handel mit dem Dollar konnte die Lira seit der Zinserhöhung am Donnerstagmittag etwa drei Prozent an Wert zulegen./jkr/bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx