NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag erstmals seit Mitte Dezember über 1,05 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0518 Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch rund einen Cent weniger gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0472 (Donnerstag: 1,0404) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9549 (0,9611) Euro.

Gestützt wurde der Euro durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg im Januar stärker als erwartet. Er signalisiert jetzt auch wieder ein leichtes wirtschaftliches Wachstum.

Insgesamt seien die Zahlen "ein Hoffnungszeichen für eine baldige Kehrtwende zum Besseren in der europäischen Wirtschaft", kommentierte Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank. Er erwartet jedoch nur eine moderate Entwicklung, da die Stimmungsindikatoren immer noch auf einem niedrigen Niveau seien. "Erst im zweiten Halbjahr dürfte sich der positive Effekt von niedrigeren Leitzinsen vollumfänglich entfalten und die Wirtschaft etwas kräftiger anziehen", schreibt Stamer.

Der Dollar wurde zudem durch Daten zum US-Verbrauchervertrauen belastet. Das Konsumklima der Universität von Michigan hat sich im Januar stärker als in einer ersten Schätzung ermittelt eingetrübt. Die Universität verwies auf zunehmende Sorgen um den Arbeitsplatz. Zudem legten die Inflationserwartungen der Verbraucher merklich zu.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84413 (0,84468) britische Pfund, 163,90 (162,58) japanische Yen und 0,9494 (0,9442) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2781 Dollar. Das waren etwa 26 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx