FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach seinem jüngsten Höhenflug vorübergehend auch über 1,19 US-Dollar gestiegen. In der Spitze stieg der Euro bis auf 1,1909 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2018. Zuletzt fiel er aber etwas zurück und wurde im Mittagshandel mit 1,1848 Dollar gehandelt. Nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tag haben Anleger offenbar Gewinne mitgenommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1743 Dollar festgesetzt.
Ein wenig gedämpft wurde der Höhenflug des Euro durch die einbrechende Konjunktur im Währungsraum. In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise drastisch gesunken. In den Monaten April bis Juni ist das Bruttoninlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im Quartalsvergleich um 12,1 Prozent geschrumpft. Besonders stark wurde Spanien getroffen. In Frankreich und Italien kam es auch zu deutlichen Einbrüchen, sie fielen jedoch etwas geringer als erwartet aus.
Der Euro hat zuletzt stark zugelegt. Anfang Mai hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,12 Dollar notiert. Die hohen Infektionszahlen in den USA und zuletzt schwache Wirtschaftsdaten belasten den Dollar. Hinzu kommen die Unruhen in einigen Städten der USA. Das Vertrauen in den Euro ist nach den Beschlüssen des EU-Gipfels hingegen gewachsen./jsl/jkr/mis
Quelle: dpa-Afx