NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund haben sich am Dienstag im US-Handel etwas stabilisiert. Nach einem turbulenten Wochenauftakt kostete ein Euro zuletzt 0,9597 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung notierte damit auf dem Niveau aus dem frühen asiatischen Geschäft. Am Montag war der Kurs mit 0,9554 Dollar auf einen 20-jährigen Tiefstand gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9644 (Montag: 0,9646) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0369 (1,0367) Euro.
Das britische Pfund legte etwas zu und wurden mit 1,0731 Dollar gehandelt. Am Montag war es auf ein Rekordtief von 1,0350 Dollar gefallen. Ein wesentlicher Grund für den Einbruch der beiden Währungen war der starke Dollar, der schon seit einer ganzen Zeit stetig zulegt. "Der US-Dollar profitiert gerade einfach auch davon, dass die anderen großen Währungen mit ihren ganz eigenen Problemen in den Schlagzeilen stehen", kommentierte Esther Reichelt, Devisenexpertin der Commerzbank. "Diese führen dem Markt gerade wieder die Abwärtsrisiken der jeweiligen Währungen klar vor Augen."
Auf dem Euro lasten die Energiekrise, die trüben Konjunkturaussichten und auch der Sieg der rechten Parteien in Italien. Das britische Pfund wird vor allem durch finanzpolitische Sorgen unter Druck gesetzt: Die starken Steuersenkungen der neuen Regierung von Premierministerin Liz Truss wecken Befürchtungen vor einer ausufernden Staatsverschuldung und noch höheren Inflationsraten. Vertreter der britischen Notenbank stellten jedoch eine Reaktion der Geldpolitik auf die Maßnahmen der Regierung in Aussicht. Beobachter gehen von weiteren deutlichen Zinserhöhungen aus.
Konjunkturdaten aus den USA stützten den Dollar ein wenig. So hat sich das Verbrauchervertrauen im September deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Es stieg auf den höchsten Stand seit April. Die zuletzt gefallenen Benzinpreise und der robuste Arbeitsmarkt dürften für Zuversicht gesorgt haben. Daten vom Immobilienmarkt fielen uneinheitlich aus./la/he
Quelle: dpa-Afx