NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag im US-Handel unter Druck geblieben. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1578 US-Dollar. Mit zeitweise 1,1563 Dollar war sie zwischenzeitlich noch auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020 gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1579 (Mittwoch: 1,1654) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8636 (0,8581) Euro.

Der zu vielen Währungen aufwertende Dollar lastet schon seit einiger Zeit auf dem Euro und anderen Währungen. Ausschlaggebend ist die Geldpolitik der US-Notenbank, die auf eine erste moderate Straffung ihres extrem lockeren Kurses zusteuert. Das gibt dem Dollar Rückenwind.

Die in Deutschland auf den höchsten Stand seit rund 28 Jahren gestiegene Inflationsrate bewegte den Euro kaum. Angeheizt vor allem von höheren Energiekosten legten die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 4,1 Prozent zu. Die EZB strebt auf mittlere Sicht für den gesamten Währungsraum eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Sie sieht die Entwicklung jedoch als eine Folge der Corona-Krise und daher als temporär an. Allerdings verwies Notenbankchefin Christine Lagarde zuletzt vermehrt auf Inflationsrisiken.

In Tschechien hat die Notenbank auf die gestiegene Inflation reagiert und den Leitzins deutlich und stärker als erwartet angehoben. Der Leitzins steigt um 0,75 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent. Dies ist die stärkste Zinserhöhung seit 24 Jahren. Der Kurs der tschechischen Krone stieg zu allen wichtigen Währungen deutlich an./la/he

Quelle: dpa-Afx