FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag gesunken und hat den tiefsten Stand seit etwa drei Monaten erreicht. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung am Morgen zunächst stabil auf dem Niveau vom Vorabend gehalten hatte, rutschte der Kurs am Vormittag bis auf 1,1822 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit Anfang April. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1884 Dollar festgesetzt.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich in einem Zeitungsinterview zurückhaltend zur weiteren konjunkturellen Entwicklung gezeigt. Demnach erkennt Lagarde noch keinen stabilen konjunkturellen Aufschwung in der Eurozone. Eine "nachhaltige Erholung" nach dem Corona-Einbruch sei noch nicht erreicht, sagte die Währungshüterin.

Am Devisenmarkt warten die Anleger auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag. Am Markt wird mit einem starken Anstieg der Beschäftigung im Juni gerechnet. Eine weiter positive Entwicklung bei der Zahl der Beschäftigten könnte die US-Notenbank dazu verleiten, erste Schritte zum Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik in Erwägung zu ziehen.

Zuletzt hat sich das Mitglied der US-Notenbank Fed, Patrick Harker, offen für eine baldige Reduzierung der milliardenschweren Anleihekäufe der Zentralbank gezeigt. Er sei bereit, den Prozess zu starten, sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Philadelphia dem "Wall Street Journal". Harker hat in diesem Jahr allerdings kein Stimmrecht im geldpolitischen Ausschuss der Fed./jkr/bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx