FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag an seine schwache Tendenz der vergangenen Wochen angeknüpft. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,1802 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor vier Monaten. Gegen Mittag lag der Euro nur geringfügig höher. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1825 Dollar festgesetzt.

Schon seit einiger Zeit wird der Euro durch den aufwertenden Dollar belastet. Waren es zunächst steigende Wachstums- und Inflationserwartungen in den USA, die den Dollar antrieben, kam zuletzt die mitunter trübe Marktstimmung hinzu. Der Dollar ist eine gefragte Reservewährung, die in schwächeren Aktienmarktphasen angesteuert wird.

Der Euro wird seinerseits durch die schleppend verlaufende Impfkampagne in weiten Teilen Kontinentaleuropas belastet. In den USA, Großbritannien und erst recht in Israel sind bisher weit mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft als in Deutschland und anderen Euroländern. Dadurch verzögere sich die erwartete Konjunkturerholung, erklärte das Analysehaus Capital Economics.

Am Nachmittag stehen in den USA zum einen die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt an. Zudem wird eine dritte Schätzung zum Wirtschaftswachstum im Schlussquartal 2020 erwartet. Im Gegensatz etwa zur Eurozone war die US-Wirtschaft im vierten Quartal solide gewachsen. Einen Grund dafür sehen Analysten in dem wesentlich größeren Umfang der staatlichen Corona-Finanzhilfen./bgf/jkr/jha/

Quelle: dpa-Afx