FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro verzeichnete bereits den fünften Handelstag in Folge Kursverluste. In dieser Zeit hat die Gemeinschaftswährung etwa 1,4 Prozent verloren. Zuletzt sorgten am Nachmittag besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten für Auftrieb beim Dollar, während der Euro im Gegenzug weiter unter Druck geriet. Im September hatte sich die Stimmung der US-Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen unerwartet deutlich verbessert.
Für Belastung beim Euro sorgte bereits seit Tagen die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in der Eurozone. Unter anderem wurden Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Preisentwicklung als Signal für eine weitere Senkung der Leitzinsen im Oktober gedeutet. Zuletzt wurden auch Aussagen der EZB-Direktorin Isabel Schnabel als Hinweis auf eine mögliche weitere Senkung auf der Zinssitzung Mitte Oktober interpretiert. Diese hatte am Vorabend in einer Rede gesagt, dass die Notenbank auf die konjunkturelle Schwäche der Eurozone reagieren müsse. "Wir können die Wachstumsabschwächung nicht ignorieren", sagte sie.
Deutliche Kursverluste zum US-Dollar und zum Euro gab es beim britischen Pfund. Marktbeobachter sprachen von einem der stärksten Tagesverluste innerhalb eines Jahres nach Aussagen des Gouverneurs der britischen Notenbank. Andrew Bailey hatte in einem Zeitungsinterview angedeutet, die Bank of England könnte bei der Senkung der Zinsen "etwas aggressiver" vorgehen. Zuletzt hatte die Notenbank auf der Zinssitzung Mitte September den Leitzins unverändert bei 5,0 Prozent belassen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84258 (0,83288) britische Pfund, 161,68 (160,26) japanische Yen und 0,9387 (0,9388) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.650 Dollar gehandelt. Das sind etwa 8 Dollar weniger als am Vortag./jkr/he
Quelle: dpa-Afx