FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Dienstag war der Euro noch erstmals seit gut zwei Jahren über die Marke von 1,20 Dollar gestiegen. Die Gewinne wurden aber nicht gehalten. Zunächst hatten solide Konjunkturdaten aus den USA für einen steigenden Dollar gesorgt und den Euro im Gegenzug belastet. Dann hatte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane am Dienstagabend gesagt, dass der Wechselkurs "wichtig" sei, auch wenn die EZB keinen bestimmten Kurs anstrebe.
Nach Einschätzung von Experten der Dekabank machen die Äußerungen des Notenbankers deutlich, dass der Wechselkurs des Euro für die Notenbank von Relevanz sei. Ein Anstieg über die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar dürfte "zunehmenden verbalen Gegenwind der EZB" hervorrufen, hieß es bei der Dekabank. Auch deshalb geriet der Euro unter Druck. Ein festerer Euro könnte laut Beobachtern die Exportwirtschaft der Eurozone belasten.
Am Mittwochmorgen trübten zudem schwache Daten vom deutschen Einzelhandel die Stimmung. Im Juli sanken die Umsätze, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten. Enttäuschende Zahlen um US-Arbeitsmarkt belasteten in diesem Umfeld den Dollar nicht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88840 (0,88975) britische Pfund, 126,00 (126,92) japanische Yen und 1,0799 (1,0865) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1942 Dollar gehandelt. Das waren 28 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jkr/jha/
Quelle: dpa-Afx