FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Pandemie bleibt laut Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen ein wichtiger Treiber des Devisenmarktes. Es zeichne sich eine ungleichmäßige wirtschaftliche Erholung ab. Die Eurozone scheine gegenüber den USA weiter zurückzufallen. So gebe es in den USA die Aussicht auf einen neuen fiskalischen Stimulus. Andere Experten verweisen auf die in Europa im Vergleich zu den USA nur sehr schleppend verlaufenden Impfungen. Dies belastet auch den Euro.
Die am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturdaten bestätigten die positiveren Aussichten für die US-Wirtschaft. So stieg der vielbeachtete Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor im Januar überraschend und signalisiert ein robustes Wachstum in dem durch die Corona-Krise besonders hart getroffenen Sektor. In der Eurozone hingegen deutet ein ähnlicher Indikator auf eine anhaltende Schrumpfung des Dienstleistungssektors hin. Zudem fielen Daten vom US-Arbeitsmarkt im Januar deutlich stärker aus als erwartet.
Nach dem Bruch der Regierungskoalition in Italien hat Staatspräsident Sergio Mattarella dem früheren Präsident der EZB, Mario Draghi, das Mandat zur Bildung eines Expertenkabinetts erteilt. Während italienische Anleihen- und Aktienkurse zulegten, profitierte der Euro nicht. Draghi will nun Verhandlungen mit den Parteien führen und zeigte sich zuversichtlich. Allerdings spricht sich die bislang mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung gegen eine Expertenregierung aus. Angesichts der hohen Staatsverschuldung und struktureller Wirtschaftsprobleme schauen die Finanzmärkte besonders auf die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88145 (0,88075) britische Pfund, 126,25 (126,46) japanische Yen und 1,0804 (1,0808) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1833 Dollar gehandelt. Das waren etwa fünf Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/he
Quelle: dpa-Afx