FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Industriedaten haben am Freitag den Euro belastet. Am Vormittag sank der Eurokurs auf 1,1890 US-Dollar. Im frühen Handel hatte er noch über 1,19 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1873 Dollar festgesetzt.

In Deutschland war die Gesamtproduktion im Februar überraschend und merklich gefallen. Damit hat sich die Schwäche in der deutschen Industrie vom Jahresauftakt fortgesetzt. Volkswirte verwiesen auf Probleme bei der Versorgung mit Vorprodukten, etwa mit Computerchips. Noch stärker gab sie in Frankreich nach. In Spanien stagnierte die Industrieproduktion, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.

Marktbeobachter sprachen zudem von einer leichten Gegenbewegung am Devisenmarkt. Am Vorabend war der Euro noch bis auf 1,1927 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Wochen. Die Gemeinschaftswährung profitierte von unerwartet schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt.

Nach Einschätzung von Devisenexperten spricht derzeit aber viel für eine weitere Kursstärke des Dollar. Als Gründe werden unter anderem die Fortschritte bei den Corona-Impfungen in den USA und positive Wirtschaftsperspektiven genannt. Das schürt am Markt die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik mittelfristig normalisieren wird. Allerdings wies Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank darauf hin, dass sich die Fed bemüht, "genau diese Erwartungen an eine baldige Normalisierung der Geldpolitik zu dämpfen"./jsl/jkr/mis

Quelle: dpa-Afx