NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Im Handelsverlauf drückten eher enttäuschende Industriedaten aus den USA etwas auf den Dollar. So war die Industrieproduktion im September überraschend gefallen. Weiterhin belasten Probleme bei den internationalen Lieferketten die Produktion.
Eine Kurserholung beim Euro erwarten Beobachter zunächst nicht. So machten Vertreter der Europäischen Zentralbank zuletzt immer wieder klar, dass die lockere Geldpolitik fortgesetzt wird. So bezeichnete EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco den Inflationsdruck in der Eurozone erneut als vorübergehend. Er sehe keine relevanten Zweitrundeneffekte, da die Löhne nicht substanziell steigen würden. Die Geldpolitik bleibe daher akkommodierend. Eine lockere Geldpolitik belastet tendenziell eine Währung.
Unterdessen hat die türkische Lira ihre Talfahrt fortgesetzt und ist auf neue Rekordtiefs zum Dollar und zum Euro gefallen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in der vergangenen Woche gleich drei Notenbanker entlassen. Damit ist der Druck auf die Notenbank gestiegen, in dieser Woche trotz einer sehr hohen Inflation die Zinsen zu senken. "Die Notenbank nimmt keine Rücksicht mehr auf die Folgen ihrer Zinspolitik für Wechselkurse, Inflation und letztendlich für die Stabilität der türkischen Volkswirtschaft", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank. Schließlich würden die wirklichen Entscheidungen im Präsidentenpalast getroffen./la/men
Quelle: dpa-Afx