FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Gestützt bleibt der Euro von der veränderten geldpolitischen Zielsetzung der US-Notenbank Fed. Die am vergangenen Donnerstag verkündeten Neuerungen könnten längerfristig zu einer höheren Inflation in den USA führen, erwartet Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Dies dürfte tendenziell den Dollar belasten. Zudem sei der Strategiewechsel mit einer größeren Unsicherheit verbunden, was ebenfalls zu eine schwächeren US-Währung führen könne. Der Dollar gab am Montag zu den meisten Währungen nach.
Am Vormittag standen zunächst Daten zu den Verbraucherpreisen im Blick. In Deutschland sind die Verbraucherpreise laut europäischer Berechnungsmethode im Jahresvergleich etwas gefallen, während Ökonomen einen leichten Anstieg erwartet hatten. "Somit zeigt sich, dass die massive Ausweitung fiskalischer Maßnahmen gepaart mit extrem lockerer Geldpolitik noch nicht auf das Preisgeschehen durchwirkt", schreibt Ralf Umlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen. In Italien sind die Preise im August noch stärker gefallen als erwartet. Dort ist zudem die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal etwas stärker eingebrochen als zunächst ermittelt. Der Eurokurs wurde durch die Daten aber nicht belastet.
Die türkische Lira ist zu Euro und Dollar unter Druck geraten. Die Wirtschaft der Türkei ist hart von der Corona-Krise getroffen worden. Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal fiel um 11,0 Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998. Der Einbruch war aber nicht nicht so stark wie befürchtet. Die Kursverluste der Lira hielten sich daher in Grenzen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89605 (0,89468) britische Pfund, 126,47 (125,39) japanische Yen und 1,0774 (1,0758) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1974 Dollar gehandelt. Das waren gut 9 Dollar mehr als am Freitag./jsl/jkr/he
Quelle: dpa-Afx