FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung von Preisdaten aus der Eurozone hat sich der Eurokurs am Mittwoch nur wenig bewegt. Die Gemeinschaftswährung pendelte um die Marke von 1,19 US-Dollar und notierte am Vormittag bei 1,1891 Dollar, was in etwa dem Niveau vom Vorabend entsprach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1888 (Montag: 1,1910) Dollar festgesetzt.

Nachdem der Euro am Dienstag noch unter der Verunsicherung der Anleger wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus gelitten hatte und auf ein Einwochentief gefallen war, stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung zuletzt wieder. Dabei half die Nachricht, dass der Moderna-Impfstoff nach Unternehmensangaben auch eine Immunantwort gegen die zuerst in Indien aufgetretene Delta-Variante anregt.

An diesem Mittwoch konzentrieren sich die Anleger am Devisenmarkt aktuell insbesondere auf die Preisentwicklung in führenden Industriestaaten. So treibt in Frankreich ein kräftiger Anstieg der Energiepreise die Inflation weiter an. Im Juni legten die nach europäischer Methode ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) im Jahresvergleich um 1,9 Prozent zu. Das ist die höchste Rate seit Ende 2018.

Am späten Vormittag werden neue Inflationsdaten aus der Eurozone erwartet. Für Juni wird mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate auf 1,9 Prozent gerechnet, nach 2,0 Prozent im Mai. Die EZB strebt ein Inflationsrate von mittelfristig knapp 2,0 Prozent an.

Ökonomen der Commerzbank mahnen aber zur Vorsicht. Ihrer Einschätzung nach werden die Inflationszahlen durch Effekte der Corona-Pandemie stark beeinflusst. Nach dem leichten Rückgang der Inflation im Juni sei in den kommenden Monaten wieder mit einem deutlichen Sprung nach oben zu rechnen. "In Deutschland sind sogar Inflationsraten nahe vier Prozent möglich", hieß es in einer Analyse der Commerzbank./la/jkr/mis

Quelle: dpa-Afx