FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Die anhaltend hohe Zahl an Neuinfektionen in den USA mit dem Corona-Virus setzten den Dollar zu vielen wichtigen Währungen unter Druck. Beobachter befürchten eine Belastung der Konjunkturerholung durch die Infektionslage. Auch die jüngste Verschärfung des Konflikts zwischen China und den USA belastet den Dollar. Die Proteste gegen Rassismus in den USA sorgen zudem für anhaltende Unruhen in einigen Städten.
Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sprach aber auch von einer Stärke des Euro, nachdem sich die Europäische Union zuletzt auf ein Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise einigen konnte. "Europa hat sich geeinigt, ohne dass der Druck des Marktes das erzwungen hat, und hat sich damit als fähig zu politischer Gestaltung erwiesen", argumentierte Leuchtmann. Dies habe Europa weniger krisenanfällig und die gemeinsame Währung am Devisenmarkt attraktiver gemacht.
Das im Juni stärker als erwartet gestiegene Ifo-Geschäftsklima für Deutschland stütze den Euro etwas. Der Indikator legte den dritten Monat in Folge zu. Ökonomen mahnen jedoch mit Blick auf die weitere Entwicklung angesichts der anhaltenden Corona-Krise zur Vorsicht. "Die Corona-Pandemie hält die Weltwirtschaft noch länger im Würgegriff", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Solange kein Impfstoff verteilt wird, kann sich die globale Konjunktur nicht nachhaltig erholen". Vor allem, dass die USA das Virus nicht im Griff haben, dürfte die exportstarke deutsche Industrie länger spüren.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91340 (0,90985) britische Pfund, 123,88 (123,36) japanische Yen und 1,0838 (1,0730) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1939 Dollar gehandelt. Das waren etwa 37 Dollar mehr als am Vortag. Mit 1945 Dollar hat der Goldpreis zeitweise einen Rekordstand erreicht./jsl/la/he
Quelle: dpa-Afx