FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) begründeten den schwächeren Euro unter anderem mit der Zinsdifferenz zwischen Staatsanleihen aus den USA und aus Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Im Zuge der US-Wahl hatte sich die Differenz der Renditen ausgeweitet. die Rendite von zehnjährigen US-Anleihen liegt bei knapp 1,0 Prozent. Unterdessen beträgt die Rendite für zehnjährige deutsche Papiere rund minus 0,50 Prozent.
Zudem hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde erneut eine weitere Unterstützung der Wirtschaft in der Corona-Pandemie signalisiert. "Die EZB wird auch in der zweiten Welle der Pandemie da sein", sagte Lagarde zum Auftakt einer Notenbankkonferenz in Frankfurt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie würden weit ins Jahr 2021 andauern. Die erwartete weitere Lockerung der Geldpolitik im Dezember belastet tendenziell den Euro. Impulse aus den USA gab es wegen eines Feiertages kaum.
Die türkische Lira legte unterdessen zu allen wichtigen Währungen deutlich zu. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, dass er voll hinter der Politik des neuen Notenbankchefs und des neuen Finanzministers stehe. Die Türkei werde bittere Pillen verabreichen, falls dies nötig sein sollte. Die türkische Lira hatte seit Jahresbeginn stark unter Druck gestanden. Der neue Notenbankgouverneur Naci Agbal hatte am Montag deutlich gemacht, dass sich die Notenbank gegen den Verfall der Lira stemmen werde.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88935 (0,89183) britische Pfund, 124,07 (124,36) japanische Yen und 1,0793 (1,0817) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1865 Dollar gehandelt. Das waren rund 12 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/he
Quelle: dpa-Afx