FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Die Dollar-Stärke, die den Euro zur Wochenmitte noch belastet hatte, setzte sich am Donnerstag nicht weiter fort. Vielmehr gab die US-Währung zu allen anderen wichtigen Währungen nach. Laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed wird die amerikanische Wirtschaft durch die vergleichsweise starke Inflation und durch steigende Zinsen gebremst.
Derweil verschaffte das Aus der britischen Premierministerin Liz Truss dem kriselnden Pfund eine Verschnaufpause. Im Verhältnis zu vielen wichtigen Währungen zog es kräftig an, nachdem die konservative Premierministerin nach nur wenigen Wochen im Amt ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte. Die von ihr geplanten Steuersenkungen hatten zuvor zu Verwerfungen am Kapitalmarkt geführt. "Trotzdem stehen dem Pfund aufgrund der politischen Unsicherheit, hoher Inflation sowie einer anstehenden Rezession vorerst weiter volatile Zeiten bevor", schrieb Sonja Marten, Devisenexpertin der DZ Bank.
Derweil heizte ein erneuter Kursrutsch des japanischen Yen die Spekulation über eine weitere Intervention der japanischen Regierung am Devisenmarkt an. Denn für einen US-Dollar wurden erstmals seit 1990 mehr als 150 Yen gezahlt. Der Yen wird vor allem auch durch die Geldpolitik der japanischen Zentralbank belastet, die im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken nicht gegen die Inflation im Land ankämpft. Diese ist zwar deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern, für japanische Verhältnisse aber relativ hoch.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87258 (0,86993) britische Pfund, 146,99 (146,34) japanische Yen und 0,9836 (0,9810) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1640 Dollar gehandelt. Das waren rund 11 Dollar mehr als am Vortag./jcf/la/he
Quelle: dpa-Afx