FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Gemeinschaftswährung machte die Kursverluste vom Vortag damit nahezu komplett wieder wett. Am Mittwochabend hatte der Dollar noch spürbar zugelegt, während der Euro im Gegenzug unter Druck geraten war. Auslöser war das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed gewesen. Darin deutet sich an, dass einige der Notenbanker in absehbarer Zeit über eine Begrenzung der Anleihekäufe zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise diskutieren wollen.
Ähnlich wie in den USA mehren sich auch in der Eurozone Hinweise auf eine weiter steigende Inflation. So legten die deutschen Erzeugerpreise im Jahresvergleich so stark zu wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Dies ist auch Folge zahlreicher Störungen in den internationalen Lieferketten und dürfte sich auch auf die Entwicklung der Verbraucherpreise auswirken. Unter anderem haben sich zuletzt einzelne Industriemetalle und Holz stark verteuert.
Am Nachmittag bekam der Euro zusätzlich Auftrieb durch enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Im Mai hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia überraschend stark eingetrübt. Ein erneuter Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA konnte die Gemeinschaftswährung nicht belasten. Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Rahmen einer Online-Veranstaltung der Notenbank von Österreich hatten keine Impulse am Devisenmarkt zur Folge.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86400 (0,86233) britische Pfund, 132,95 (133,30) japanische Yen und 1,0991 (1,1008) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1880 Dollar gehandelt. Das waren rund 10 Dollar mehr als Vortag./jkr/jsl/he
Quelle: dpa-Afx