NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag nur wenig von der Stelle bewegt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,0359 US-Dollar und damit fast so viel wie zur gleichen Zeit am Vortag, als die geldpolitischen Aussagen der US-Notenbank Fed die Anleger in den Dollar getrieben hatten. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0395 (Mittwoch: 1,0496) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9620 (0,9527) Euro.

Die US-Notenbank hatte zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt - sagte aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher voraus. Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA schickte den Euro auf Talfahrt. Auch die Unsicherheit, wie sich im neuen Jahr die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump auswirken wird, galt bei den Währungshütern als Unsicherheitsfaktor.

Wichtiger sei jedoch aus Sicht des Devisenmarktes die Anhebung der Inflationsprognosen von Seiten der Fed gewesen, schrieb Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank. Denn Notenbankchef Jerome Powell habe den Eindruck hinterlassen, dass die Teuerung wieder der Hauptfokus der Notenbank sei.

Während der Arbeitsmarkt Baur zufolge so eingeschätzt wird, dass er in einer guten Verfassung ist, müsste man bei der Inflation noch weitere Fortschritte sehen, um die Zinsen weiter zu senken. Die am Nachmittag veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bestätigten das Bild eines soliden Arbeitsmarktes. So sind die Anträge in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gefallen.

An den Finanzmärkten im Fokus standen am Donnerstag auch geldpolitische Entscheidungen unter anderem in Japan und Großbritannien. Vor allem der japanische Yen geriet zu allen anderen wichtigen Währungen unter Druck, nachdem die japanische Notenbank ihre Leitzinsen erneut nicht verändert hat. Der Leitzins bleibt bei 0,25 Prozent. Nur eine knappe Mehrheit der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte hatte damit gerechnet, dass die Bank of Japan den Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert lässt und nicht anhebt. Zudem dämpfte Notenbankchef Kazuo Ueda Spekulationen auf weitere Zinssenkungen./jsl/mis/tih/men

Quelle: dpa-Afx