FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Die US-Notenbank senkte zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins - sagte aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher voraus. Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA hatte den Dollar angetrieben und den Euro entsprechend belastet.
Wichtiger sei jedoch aus Sicht des Devisenmarktes die Anhebung der Inflationsprognosen von Seiten der Fed gewesen, schrieb Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank. Insbesondere dieser Aspekt sei während der Pressekonferenz im Anschluss an den Zinsentscheid in den Fokus gerückt. Denn Notenbankchef Jerome Powell habe den Eindruck hinterlassen, dass die Teuerung wieder der Hauptfokus der Notenbank sei. Während der Arbeitsmarkt Baur zufolge so eingeschätzt wird, dass er in einer guten Verfassung ist, müsste man bei der Inflation noch weitere Fortschritte sehen, um die Zinsen weiter zu senken. Einen solchen Fortschritt gäben die Prognosen allerdings nicht her.
Der japanische Yen geriet angesichts der geldpolitischen Entscheidungen und Aussagen der Bank of Japan gegenüber allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Die japanische Notenbank hatte ihre Geldpolitik einmal mehr nicht verändert. Der Leitzins bleibt bei 0,25 Prozent. Nur eine knappe Mehrheit der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte hatte damit gerechnet, dass die Bank of Japan den Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert lässt und nicht anhebt.
Aussagen von Notenbankchef Kazuo Ueda auf der anschließenden Pressekonferenz belasteten den Yen zusätzlich. Die japanische Währung fiel zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli. Ueda betonte, er müsse die Dynamik der nächsten Tarifverhandlungen im Frühjahr abwarten. Die Bemerkungen ließen Zweifel daran aufkommen, ob die japanische Notenbank bereits im Januar eine Zinserhöhung vornehmen wird./la/jsl/stk
Quelle: dpa-Afx