Biotest AG: Biotest steigert bereinigtes 9 Monats-EBIT um über 21% auf 52 Mio. EUR
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12.11.2020 / 07:00 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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PRESSEMITTEILUNG
Biotest steigert bereinigtes 9 Monats-EBIT um über 21% auf 52 Mio. EUR
- Umsatz steigt um über 15% auf 324 Mio. EUR
- Zwei Entwicklungsprojekte zu COVID-19-Therapie weiter vorangetrieben
- Prognose für 2020 bestätigt
Dreieich, 12. November 2020. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 verzeichnete die Biotest Gruppe ein bereinigtes EBIT in Höhe von 51,6 Mio. EUR. Im Vergleich zu 42,6 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 21,1 %. Das bereinigte EBIT enthält nicht die Kosten für das Expansionsprojekt Biotest Next Level in Höhe von 59,3 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 49,7 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge stieg in den ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres auf 15,1 % nach 14,4 % im Vorjahreszeitraum.
Die Umsatzerlöse in Höhe von 341,6 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 294,9 Mio. EUR) lagen in den ersten neun Monaten 2020 um 46,7 Mio. EUR oder 15,8 % ebenfalls deutlich über dem Wert im Vorjahreszeitraum. Der starke Anstieg ist auf die Segmente Therapie und Plasma & Services zurückzuführen. Die Zunahme um 14,1 % (37,6 Mio. EUR) im Segment Therapie resultieren sowohl aus der gestiegenen Absatzmenge als auch aus höheren Verkaufspreisen wichtiger Produkte wie Intratect(R) und Humanalbumin. Zum Umsatzwachstum im Segment Plasma & Services in Höhe von 43,8 % (10,3 Mio. EUR) hat eine erfreuliche Steigerung bei der Lohnfraktionierung geführt.
Das EBIT verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres leicht um 0,4 Mio. EUR und belief sich für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2020 auf -7,8 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: -8,2 Mio. EUR). Darin enthalten sind Aufwendungen für das Biotest Next Level Projekt in Höhe von 59,3 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 49,7 Mio. EUR).
Bei beiden Entwicklungsprojekte zur Therapie von COVID-19 Infektionen konnten erfreuliche Fortschritte erzielt werden: Aufgrund der großen Ähnlichkeit des Krankheitsbildes zu den in der CIGMA-Studie behandelten Patienten sieht Biotest bei Trimodulin ein erhebliches Potenzial auch für Patienten mit schwerer Lungenentzündung durch eine COVID-19-Infektion. Es wurde eine Phase II-Studie (ESsCOVID - Escape from severe COVID-19) mit COVID-19-Patienten aufgesetzt, um die Entwicklung von Trimodulin im Hinblick auf die aktuelle COVID-19 Pandemie zu beschleunigen. Pläne für eine beschleunigte Entwicklung wurden erstellt und mit den Zulassungsbehörden in Europa und den USA diskutiert. Das Studienkonzept wurde bei den zuständigen Behörden und Ethikkommissionen in Spanien, Brasilien, Russland und Frankreich eingereicht. In Spanien, Russland und Brasilien erfolgte bereits die Genehmigung der Studie. Die Patientenrekrutierung begann im Oktober 2020. Parallel erweitert Biotest seine geplante Phase III-Studie in sCAP um COVID-19-Patienten.
Biotest arbeitet darüber hinaus an einem neuen Medikament gegen COVID-19 basierend auf Plasmaspenden von zuvor von COVID-19 genesenen Spendern. Die Spenden enthalten Antikörper, die das Coronavirus neutralisieren können. Dieses Medikament enthält diese Antikörper in aufgereinigter Form und könnte dann bei COVID-19 therapeutisch eingesetzt werden. Um die Entwicklung schnellstmöglich voranzutreiben, ist Biotest eine industrieweite Kooperation im Rahmen der COVID-19 Plasma Alliance unter anderem mit den Firmen CSL, LFB, Octapharma und Takeda eingegangen. Diese Allianz entwickelt ein polyklonales Hyperimmunglobulin-Arzneimittel gegen SARS-CoV-2.
Um die Produktpalette zu erweitern und die Produktionskapazität zu verdoppeln, begann Biotest das Expansionsprojekts Biotest Next Level. Auch im Geschäftsjahr 2020 wurden weitere Fortschritte in diesem Projekt erzielt. Im Juni 2020 erfolgte die zweite Abnahmeinspektion und im Oktober 2020 fand eine weitere Teilinspektion zur Inbetriebnahme der BNL Anlage durch das Regierungspräsidium Darmstadt statt. Wesentlicher Inhalt der Inspektion war die neue SAP basierte Software zur Vereinnahmung und Verwaltung des Rohstoffes Plasma und plasmabasierter Zwischenprodukte.
Trotz einiger durch die Corona-Pandemie verursachter Schwierigkeiten schreitet die Inbetriebnahme der BNL Produktionsanlage voran. Im zweiten Quartal 2021 soll die Herstellerlaubnis gemäß §13 Arzneimittelgesetz erwirkt werden.
Ausblick:
Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzanstieg von etwa 10 %. Das Ergebnis wird im Jahr 2020 von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Neben den erwarteten Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level in Höhe von 80 bis 90 Mio. EUR inklusive der zugehörigen Forschungs- und Entwicklungskosten, könnte sich die angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten und Asien bemerkbar machen. Aufgrund der vorgenannten Einflussfaktoren geht der Vorstand von einem EBIT von -10 bis -5 Mio. EUR aus. Insbesondere als Folge des erhöhten Aufwandes aufgrund der neuen, zusätzlichen COVID-19-Studien erwartet der Vorstand, dass das Ergebnis am unteren Ende des Erwartungsbandes liegen wird.
Der Neunmonatsbericht ist auf der Internetseite des Unternehmens https://www.biotest.com/de/de/investor_relations/news_und_publikationen_/publikationen/quartalsberichte.cfm abrufbar.
Über Biotest Biotest ist ein Anbieter von Plasmaproteinen und biotherapeutischen Arzneimitteln. Mit einer Wertschöpfungskette, die von der vorklinischen und klinischen Entwicklung bis zur weltweiten Vermarktung reicht, hat sich Biotest vorrangig auf die Anwendungsgebiete Klinische Immunologie, Hämatologie und Intensiv- und Notfallmedizin spezialisiert. Biotest entwickelt und vermarktet Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren und Albumin, die auf Basis menschlichen Blutplasmas produziert werden und bei Erkrankungen des Immunsystems oder der blutbildenden Systeme zum Einsatz kommen. Biotest beschäftigt weltweit mehr als 1.900 Mitarbeiter. Die Stamm- und Vorzugsaktien der Biotest AG sind im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet.
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Quelle: dpa-Afx