PAION AG BERICHTET ÜBER GESCHÄFTSJAHR 2021
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30.03.2022 / 07:30 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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PAION AG BERICHTET ÜBER GESCHÄFTSJAHR 2021
- Transformation in kommerzielles Specialty-Pharma-Unternehmen nach Erweiterung des europäischen Produktportfolios: Eigene Vermarktung von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in der zweiten Jahreshälfte 2021 gestartet
- Markteinführung von Remimazolam in den USA und Südkorea durch Partner
- Finanzmittel erhöht für kommerzielle Aktivitäten in Europa: EUR 7,8 Mio. in Bezugsrechtskapitalerhöhung eingeworben und EIB-Darlehen in Höhe von EUR 20 Mio. voll in Anspruch genommen; Anfang 2022 Verkauf der chinesischen Remimazolam-Patente und künftigen Lizenzgebühren an Humanwell für EUR 20,5 Mio.
- Umsatzerlöse 2021 in Höhe von EUR 7,1 Mio. kommen zunehmend aus Produktverkäufen und Lizenzgebühren anstatt aus Meilensteinzahlungen
- Telefonkonferenz (auf Englisch) heute um 14:00 Uhr MESZ
Aachen, 30. März 2022 - Das Specialty-Pharma-Unternehmen PAION AG (PA8; ISIN DE000A0B65S3; Frankfurter Wertpapierbörse, Prime Standard) gibt heute die Konzern-Finanzergebnisse gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) für das Geschäftsjahr 2021 bekannt.
"Mit der Erweiterung unseres Produktportfolios in Europa und dem eigenem Vertriebsstart von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in ausgewählten europäischen Ländern, haben wir die Transformation PAIONs in ein kommerzielles Specialty-Pharma-Unternehmen, das nun neuartige Produkte im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin anbietet, erheblich vorangetrieben", kommentierte Dr. Jim Phillips, CEO der PAION AG. "Die kürzlich abgeschlossene Vereinbarung mit Humanwell über den Verkauf der Patente in China ermöglicht es uns, weiter in den Ausbau unserer europäischen Vertriebsteams und unser eigenes Umsatzwachstum zu investieren. Es ist unser Ziel, in den nächsten drei Jahren ein nachhaltig profitables Specialty-Pharma-Unternehmen zu werden."
Update und Ausblick
Kommerzielle Aktivitäten in Europa
Mit der Vermarktung von Remimazolam (Byfavo(R)), Eravacycline (XERAVA(R)) und Angiotensin II (GIAPREZA(R)) wurde im zweiten Halbjahr 2021 gestaffelt nach Ländern begonnen.
PAION startete in UK die Vermarktung von Remimazolam und gab einen exklusiven Kooperationsvertrag mit Clinigen für die Lieferung und Distribution von allen drei Produkten in UK bekannt. Des Weiteren wurde mit der Vermarktung von Remimazolam in den Niederlanden und in Dänemark begonnen. Bis Ende 2022/Anfang 2023 soll der Vermarktungsstart in den meisten europäischen Kernmärkten erfolgt sein. Auf dem deutschen Markt wird Remimazolam frühestens ab dem ersten Quartal 2023 verfügbar sein. PAION hat sich dazu entschieden, auf die Zulassungserweiterung für die Allgemeinanästhesie vor dem Hintergrund des deutschen Nutzenbewertungsverfahrens zu warten, bevor das Produkt in Deutschland kommerziell verfügbar sein wird.
Die Vermarktung von Angiotensin II wurde 2021 in Deutschland gestartet und Anfang 2022 auf die Niederlande und Österreich ausgeweitet. Eravacyclin wurde im September 2021 erstmals in den Niederlanden eingeführt.
Erste Anwendungen der Produkte deuten auf eine gute Marktakzeptanz hin und PAION hat positives Kundenfeedback zu ersten Erfahrungen mit den Produkten, insbesondere Remimazolam, erhalten.
Entwicklungs- und Zulassungsaktivitäten für Remimazolam in Europa
Kurzsedierung: Die Europäische Kommission hat im März 2021 die Zulassung für Remimazolam in der EU (einschließlich der Länder des EWRs) erteilt. Die Zulassung der britischen Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) in UK folgte im Juni 2021.
Allgemeinanästhesie: Auf Basis der positiven Ergebnisse der europäischen Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie hat PAION im Dezember 2021 einen Erweiterungsantrag der Zulassung für Remimazolam für die Indikation Allgemeinanästhesie bei der EMA eingereicht. Mit einer Entscheidung der EMA wird Ende 2022/Anfang 2023 gerechnet. Dieser Antrag wird ebenfalls bei der MHRA über den ECDRP-Weg (European Commission Decision Reliance Procedure) eingereicht, um die Zulassung auch in UK zu erhalten.
Sedierung auf der Intensivstation: Im Oktober 2021 wurde der letzte Patient in der IIT- (Investigator Inititated Trial, Prüfarzt-initiierten) REHSCU-Studie [1] behandelt. In dieser an der Universität Nantes durchgeführten Studie wurde Remimazolam zur Sedierung von Patienten auf der Intensivstation untersucht. 30 Patienten wurden in die Studie aufgenommen. Die Ergebnisse sollen weitere Belege für den Einsatz von Remimazolam in dieser Patientengruppe liefern. Eine weitere Entwicklung in dieser Indikation findet derzeit durch PAION nicht statt.
Pädiatrische Entwicklung: Im September 2021 haben PAION und Acacia, Remimazolam-Lizenznehmer für die USA, den Beginn einer für die Zulassung erforderlichen Studie bekannt gegeben, in der Remimazolam bei der Sedierung pädiatrischer Patienten untersucht wird. An der Studie werden etwa 100 Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu einschließlich 17 Jahren in führenden Einrichtungen in den Vereinigten Staaten und Dänemark teilnehmen. Bei erfolgreichem Verlauf wird erwartet, dass die EU- und US-Zulassung von Remimazolam um die leichte bis moderate Sedierung bei Eingriffen an pädiatrischen Patienten erweitert wird.
Remimazolam-Aktivitäten in den Lizenzgebieten
Lizenznehmer erzielten 2021 Produktumsätze in Höhe von EUR 7,5 Mio. (Vorjahr: EUR 2,6 Mio.); daraus ergeben sich Lizenzgebühren für PAION in Höhe von EUR 0,6 Mio.
In den USA hat der Lizenznehmer Acacia im Januar 2021 mit der Vermarktung von Remimazolam (Handelsname: BYFAVOTM) in der Indikation Kurzsedierung begonnen. Laut Acacia war die initiale Marktresonanz positiv, allerdings war der Zugang zu Kliniken und verschreibenden Ärzten durch die Covid-19-Pandemie stark eingeschränkt. Ende September 2021 vermeldete Acacia, dass man auf dem besten Weg sei, die Ziele für die Aufnahme von Remimazolam in die Kundenkonten für das Gesamtjahr 2021 zu erreichen. Ende September waren für Remimazolam 95 Konten mit einer Zugewinnquote von über 90 % bei den Kunden angelegt. Acacia erwartete die Aufnahme von Remimazolam in insgesamt 150 Kundenkonten bis Ende 2021.
Für die Indikation Allgemeinanästhesie war im Lizenzvertrag mit Cosmo/Acacia ursprünglich ein Wahlrecht für die US-Rechte zur Entwicklung und Kommerzialisierung von Remimazolam vorgesehen. Da dieses Wahlrecht vom Lizenznehmer nicht ausgeübt wurde, ist es verfallen. Mit der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) fand im November 2021 ein Beratungsgespräch statt, um die Eignung des europäischen klinischen Programms in der Indikation Allgemeinanästhesie für die Einreichung eines Marktzulassungsantrags in den USA zu diskutieren. Als positives Ergebnis des sogenannten Type-B-Meetings erklärte die FDA, dass eine Einreichung mit dem aktuellen Datenpaket, bestehend aus europäischen und asiatischen Daten zur Allgemeinanästhesie, möglich wäre. Die Einreichung würde eine erneute Analyse der aktuellen Daten erfordern. Alternativ wurde eine zusätzliche klinische Studie empfohlen. PAION wird das Ergebnis des Meetings nutzen, um die Diskussion mit interessierten Parteien für die Allgemeinanästhesie-Lizenz in den USA zu intensivieren.
In Japan einigten sich PAION und der Lizenznehmer Mundipharma auf eine Anpassung der Berechnung der Lizenzgebühren. Nach einem Chargenrückruf im Jahr 2021 wird für 2022 eine positive Entwicklung der Verkäufe erwartet.
In China sind die Verkäufe für Remimazolam (Handelsname Ruima(R)) 2021 gut gewachsen. Anfang 2022 wurde eine Vereinbarung zur Abtretung von Patentrechten mit Humanwell abgeschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung überträgt PAION alle seine chinesischen Remimazolam-Patente und verkauft die damit verbundenen zukünftigen Lizenzgebühren für Verkäufe in China aus der Lizenzvereinbarung mit Yichang Humanwell für EUR 20,5 Mio. an Humanwell. Yichang Humanwell wurde von allen zukünftigen Lizenzzahlungen an PAION befreit und die Lizenz wurde aufgehoben.
In Südkorea hat der Lizenznehmer Hana Pharm die Marktzulassung für Remimazolam (Handelsname ByfavoTM) in der Allgemeinanästhesie im Januar 2021 erhalten und Ende März 2021 mit der Vermarktung begonnen. Im August 2021 folgte dann auch die Marktzulassung in der Kurzsedierung. Hana Pharm hat berichtet, dass die lokale Strategie zur Markteinführung und Marktpositionierung von Remimazolam erfolgreich war. Hana Pharm hat verschiedene akademische Aktivitäten und Strategien zur Förderung klinischer Studien initiiert, um den Vertrieb zu Remimazolam zu unterstützen. Das Interesse der koreanischen Anästhesisten-Gemeinschaft ist groß: Hana Pharm unterstützt derzeit zahlreiche von Prüfärzten initiierte Studien in koreanischen Krankenhäusern, darunter so renommierte Einrichtungen wie die Seoul National University und das Samsung Seoul Hospital.
Im März 2021 haben PAION und TTY Biopharm eine Lizenzvereinbarung über die exklusiven Lizenzrechte für die Entwicklung und Vermarktung von Remimazolam in Taiwan abgeschlossen.
Nach der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in die Ukraine strebt PAION die Beendigung des Lizenzvertrags mit der russischen Firma R-Pharm bezüglich der Lizenzgebiete in Russland, der Türkei und der Mena Region an. Um die Vertragskündigung auch rechtsicher durchzuführen, hat PAION eine spezialisierte Anwaltskanzlei hinzugezogen. Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, wird die Zusammenarbeit mit R-Pharm ausgesetzt. PAION prüft derzeit die Möglichkeiten für Lieferungen von Remimazolam und Eravacyclin in die Ukraine und versucht Lieferhindernisse, wie zum Beispiel die noch nicht erfolgte Zulassung von Remimazolam in der Ukraine, zu lösen.
In Kanada haben PAION und Pharmascience Inc. Anfang 2022 vereinbart, die Lizenzvereinbarung von Juli 2014 zu beenden, die Pharmascience Inc. die exklusiven Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Remimazolam in Kanada gewährte. PAION behält den vollen Zugang zu allen von Pharmascience generierten Marktdaten und plant, strategische Optionen für die Vermarktung von Remimazolam in Kanada zu prüfen. Der kanadische Pharmamarkt ist etwa ein Zehntel so groß wie der US-amerikanische Markt.
Im Februar 2022 hat PAION eine exklusive Kooperationsvereinbarung mit Medis, d.o.o. über die Lieferung, den Vertrieb, das Marketing und den Verkauf von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin für Osteuropa (Estland, Lettland und Litauen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien und Bulgarien) abgeschlossen.
Finanzierungsaktivitäten
Im Februar und Juni 2021 hat PAION alle Tranchen des Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von insgesamt EUR 20 Mio. abgerufen, dessen zugrunde liegender Vertrag im Jahr 2019 unterzeichnet wurde.
Im April 2021 wurde eine Bezugsrechtskapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von EUR 7,8 Mio. abgeschlossen. Die Bezugsquote lag bei über 92 %. Dabei wurde das Grundkapital der PAION AG durch Nutzung des Genehmigten Kapitals 2020 durch Ausgabe von 5.095.499 neuen Aktien auf EUR 71.336.992,00 erhöht.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die im Berichtsjahr erfassten Umsatzerlöse beliefen sich auf EUR 7,1 Mio. Davon entfielen EUR 4,5 Mio. auf den Verkauf von Remimazolam-Wirkstoff an Lizenznehmer und umsatzabhängige Lizenzgebühren, EUR 2,6 Mio. auf Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit Marktzulassungen sowie der Gewährung der Lizenz für Remimazolam in Taiwan an TTY sowie TEUR 44 auf kommerzielle Produktverkäufe an Großhändler und Krankenhäuser in ausgewählten europäischen Märkten. Die Umsatzerlöse im Vorjahr resultierten vornehmlich aus Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit den Marktzulassungen von Remimazolam in den USA und Japan sowie der im Januar 2020 mit dem Lizenznehmer Hana Pharm abgeschlossenen Erweiterung des Lizenzgebiets für Remimazolam um sechs zusätzliche Länder in Südostasien. Die realisierten Umsatzerlöse liegen unter der im Vorjahr für 2021 abgegebenen Prognose von ca. EUR 8 Mio. bis ca. EUR 9,5 Mio., insbesondere, da ursprünglich noch für das Jahresende 2021 geplante Abschlüsse von Lizenzverträgen aufgrund der zum Jahresende geführten Verhandlungen zur Übertragung der chinesischen Remimazolam Patente an Humanwell, ins Jahr 2022 verschoben wurden.
Die Umsatzkosten beliefen sich auf EUR 3,0 Mio. und entfielen vornehmlich auf Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Remimazolam-Wirkstoff an Lizenznehmer.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf EUR 5,3 Mio. gegenüber EUR 10,3 Mio. im Vorjahr und sind insbesondere vor dem Hintergrund der 2020 erfolgreich abgeschlossenen EU-Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie planmäßig zurückgegangen.
Die Aufwendungen für allgemeine Verwaltung und Vertrieb beliefen sich zusammen auf EUR 19,8 Mio. und haben sich um EUR 12,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr erhöht. Dabei sind die Verwaltungsaufwendungen um EUR 2,4 Mio. auf EUR 5,6 Mio. gestiegen. Dieser Anstieg steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit Finanzierungsaktivitäten sowie dem Ausbau von IT-Systemen- und -Infrastruktur. Die Vertriebsaufwendungen sind um EUR 9,9 Mio. auf EUR 14,3 Mio. insbesondere durch Kommerzialisierungs- und Supply-Chain-Aktivitäten für die drei Produkte Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in Europa planmäßig angestiegen.
Das Finanzergebnis belief sich auf EUR -0,5 Mio. (2020: EUR -0,2 Mio.) und beinhaltet im Wesentlichen EUR 2,0 Mio. Finanzaufwand in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen sowie EUR 1,6 Mio. Finanzertrag aus der Stichtagsbewertung der endfälligen erfolgsabhängigen Vergütungskomponente in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen.
Der Steuerertrag betrug EUR 0,8 Mio. und betreffen vornehmlich die steuerliche Förderung durch Steuergutschriften auf Teile der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen durch die britischen Finanzbehörden.
PAION schließt das Geschäftsjahr 2021 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von EUR -22,1 Mio. (2020: EUR 1,6 Mio.) und mit einem Jahresfehlbetrag von EUR 21,8 Mio. nach einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2,2 Mio. im Vorjahr ab. Das Ergebnis liegt im Rahmen der Prognose für 2021. Im Vorjahr war das Ergebnis positiv beeinflusst durch Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit den Marktzulassungen von Remimazolam in den USA und Japan sowie der im Januar 2020 mit dem Lizenznehmer Hana Pharm abgeschlossenen Erweiterung des Lizenzgebiets für Remimazolam um sechs zusätzliche Länder in Südostasien.
Der Finanzmittelbestand hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 von EUR 19,7 Mio. um EUR 13,3 Mio. auf EUR 6,4 Mio. zum 31. Dezember 2021 verringert. Dabei waren sowohl der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit als auch der Cashflow aus der Investitionstätigkeit negativ. Die Liquidität wurde aber durch den positiven Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gestärkt.
Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2021 betrug EUR 7,0 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 21,3 Mio.). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Jahresfehlbetrag sowie der Ausgabe von insgesamt 5.095.499 neuen Aktien im Rahmen der im April 2021 abgeschlossenen Bezugsrechtskapitalerhöhung. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2021 19,0 % (31. Dezember 2020: 75,6 %).
Risiken und Chancen Die wesentlichen Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung sind im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 ausführlich dargestellt.
Prognose 2022
Geschäftsausblick PAIONs Schwerpunkte 2022 liegen auf der Kommerzialisierung von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin und dem dazu notwendigen weiteren Aufbau einer Vertriebsinfrastruktur in ausgewählten europäischen Ländern. Bis Ende 2022/Anfang 2023 soll der Vermarktungsstart in diesen Ländern erfolgt sein. Darüber hinaus erwartet PAION Ende 2022/Anfang 2023 die Entscheidung der EMA über den Erweiterungsantrag der Zulassung für Remimazolam für die Allgemeinanästhesie.
Weiter ist geplant, im Jahr 2022 die Kommerzialisierungsrechte für Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in ausgewählten Territorien in Europa, in denen kein Eigenvertrieb geplant ist, an Lizenznehmer zu vergeben und Remimazolam darüber hinaus auch außerhalb Europas für weitere Märkte auszulizenzieren.
Geplante Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten betreffen im Wesentlichen die pädiatrische Entwicklung sowie die Abarbeitung von sog. "Post-Approval-Commitments" und des "Life-Cycle-Managements" für Remimazolam. Darüber hinaus finden geringfügige Aktivitäten im Bereich Produktionsentwicklung statt. Nach dem bereits erfolgten Vermarkungsstart von Remimazolam durch Vermarktungspartner in den USA, Japan und Südkorea erwartet PAION, steigende Produktverkäufe und Umsatzerlöse der Lizenznehmer und daraus resultierend einen Anstieg der Lizenzgebühren für PAION.
Finanzausblick 2022 PAION erwartet im Jahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von ca. EUR 32 Mio. bis ca. EUR 35 Mio. Von den bestehenden Lizenznehmern werden ca. EUR 25 Mio. bis ca. EUR 27 Mio. der Umsatzerlöse erwartet, davon EUR 20,5 Mio. aus dem im Januar 2022 erfolgten Verkauf der chinesischen Remimazolam-Patente und künftigen Lizenzgebühren in China an Humanwell und ca. EUR 4,5 Mio. bis ca. EUR 6,5 Mio. aus dem Verkauf von Remimazolam-Wirkstoff sowie Lizenzgebühren aus der Vermarktung von Remimazolam außerhalb von Europa. Umsatzerlöse aus dem Vertrieb von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in Europa werden im ersten Jahr nach Markteinführung in Höhe von ca. EUR 2 Mio. bis ca. EUR 3 Mio. erwartet. Umsatzerlöse aus der Auslizenzierung (Lizenzgebühren) von Remimazolam, Angiotensin II und Eravacyclin in ausgewählten europäischen Ländern sowie der Auslizenzierung von Remimazolam außerhalb Europas sind in Höhe von ca. EUR 5 Mio. geplant.
Die Herstellungskosten des Umsatzes werden sich auf ca. EUR 5 Mio. bis ca. EUR 6 Mio. belaufen.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten wird 2022 weiter auf dem Bereich Marketing und Vertrieb liegen, so dass Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen von ca. EUR 26 Mio. bis ca. EUR 29 Mio. erwartet werden, abhängig vom Fortschritt der kommerziellen Aktivitäten. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind zwischen ca. EUR 7 Mio. und ca. EUR 9 Mio. eingeplant. Die Abschreibungen werden zwischen ca. EUR 1,5 Mio. und EUR 2 Mio. betragen. Es wird ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von ca. EUR -9 Mio. bis ca. EUR -2,5 Mio. für 2022 prognostiziert.
Im Rahmen des weiteren Aufbaus der kommerziellen Infrastruktur wird ein Anstieg der Mitarbeiterzahl auf ca. 70 bis 80 Mitarbeiter erwartet.
Insgesamt erwartet PAION einen deutlichen Umsatzzuwachs gegenüber 2021, bei gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr ansteigendem Betriebsaufwand. Im Ganzen wird aber eine verbessertes EBITDA gegenüber 2021 erwartet.
Wesentliche Annahme für den Ausblick ist, dass die Aktivitäten von PAION und der Lizenznehmer wie geplant fortschreiten. Ferner liegt den Planungen die Annahme zugrunde, dass der weitere Finanzmittelbedarf zumindest teilweise durch Finanzierungsmaßnahmen im Laufe des Geschäftsjahrs 2022 gedeckt werden kann. Verzögerungen würden zu einer Verschiebung wesentlicher Kostenblöcke und/oder Umsatzerlöse ins Jahr 2023 oder darüber hinaus führen. Auch mögliche Effekte der COVID-19-Pandemie auf PAIONs Geschäftstätigkeit und die der Partner könnten zu Verzögerungen und Verschiebungen von Umsatzerlösen und/oder Kosten führen.
PAION erwartet in den kommenden Jahren steigende Umsatzerlöse, sowohl aus Lizenzverträgen als auch aus den eigenen Kommerzialisierungsaktivitäten in Europa, und auf Basis der aktuellen Planung einen Break-Even im Jahr 2024. Bis zum Break-Even besteht gemäß aktueller Planung ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von ca. EUR 30 Mio., insbesondere für den weiteren Aufbau der Vertriebsinfrastruktur, den geplanten, nach Ländern gestaffelten Vertriebsstart in Europa sowie sog. "Post-Approval-Commitments", wie z.B. mögliche Phase IV-Studien. Die dafür benötigten Finanzmittel könnten über unterschiedliche Finanzierungsmaßnahmen sowie weitere Partnerschaften aufgebracht werden. Auf Basis des Kassenbestands, der Zuflüsse aus dem im Januar 2022 erfolgten Verkauf der chinesischen Remimazolam-Patente und künftigen Lizenzgebühren in China an Humanwell, der erwarteten Umsatz- und Lizenzerlöse sowie Einnahmen aus möglichen Finanzierungs- und/oder Auslizenzierungsaktivitäten geht PAION unter Berücksichtigung der aktuellen Planung davon aus, dass es ausreichend liquide Mittel für die nächsten 12 Monate haben wird. Sollten geplante Zahlungseingänge sich verzögern oder niedriger ausfallen als geplant, könnte PAION im Laufe des Geschäftsjahres 2022 die Kosten reduzieren, um die Liquiditätsreichweite für die nächsten 12 Monate zu gewährleisten.
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Wesentliche Konzernfinanzzahlen gemäß IFRS
(Angaben in TEUR wenn nicht anders angegeben) 2021 2020 Umsatzerlöse 7.128 19.655 Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen -5.249 -10.288 Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen -19.828 -7.523 Steuerertrag 796 791 Jahresergebnis -21.786 2.222 Ergebnis je Aktie (in EUR), nicht verwässert -0,31 0,03 Ergebnis je Aktie (in EUR), verwässert -0,31 0,03 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -21.178 906 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -19.205 -14 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 27.147 -24 Immaterielle Vermögenswerte 19.653 1.829 Finanzmittelbestand 6.440 19.666 Eigenkapital 6.999 21.290 Kurzfristiges Fremdkapital 10.989 6.845 Langfristiges Fremdkapital 18.797 15 Bilanzsumme 36.785 28.150 Durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 51 43 Der vollständige Konzernjahresabschluss der PAION AG steht ab dem 30. März 2022 unter https://www.paion.com/de/medien-investoren/investorcenter/finanzberichte/ zur Verfügung.
Telefonkonferenz und Webcast Ergänzend zur Veröffentlichung der Zahlen führt PAION am 30. März 2022 um 14:00 Uhr MESZ (08:00 Uhr EDT) eine öffentliche Telefonkonferenz (in englischer Sprache) durch, in der der Vorstand der PAION AG über die Konzernfinanzzahlen und über die wesentlichen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2021 informieren sowie ein Update zu den Projekten, zur strategischen Ausrichtung und einen Finanzausblick geben wird.
Zur Teilnahme an der englischen Telefonkonferenz um 14 Uhr wählen Sie bitte aus
- Deutschland +49 (0) 30 3001 90612,
- Großbritannien +44 (0) 33 0551 0200,
- USA +1 212 999 6659
- allen anderen Ländern: bitte die UK-Nummer wählen
Geben Sie nach der Anforderung das Passwort "PAION" an. Parallel zur Telefonkonferenz wird eine Präsentation per Webcast zur Verfügung gestellt. Zur Teilnahme klicken Sie bitte auf den folgenden Link: PAION AG Conference Call
Über PAION Die PAION AG ist ein börsennotiertes Specialty-Pharma-Unternehmen mit innovativen Wirkstoffen zur Anwendung bei ambulanter und im Krankenhaus durchgeführter Sedierung, Anästhesie sowie in der Intensivmedizin. PAIONs Leitsubstanz ist Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum. PAION hat die Vermarktung von Remimazolam (Byfavo(R)) in ausgewählten europäischen Märkten gestartet. Remimazolam ist in mehreren Märkten außerhalb Europas verpartnert. Remimazolam ist in den USA, der EU/EWR/Vereinigtem Königreich, China und Südkorea für die Kurzsedierung sowie in Japan und Südkorea für die Allgemeinanästhesie zugelassen.
Darüber hinaus vermarktet PAION zwei Produkte für die Intensivmedizin in ausgewählten europäischen Ländern: Angiotensin II (GIAPREZA(R)), einen Vasokonstriktor zur Behandlung der refraktären Hypotonie bei Erwachsenen mit septischem oder anderem distributiven Schock, und Eravacyclin (XERAVA(R)), ein neuartiges Fluorocyclin-Antibiotikum für die Behandlung komplizierter intra-abdominaler Infektionen bei Erwachsenen.
PAIONs Mission ist es, ein führendes Specialty-Pharma-Unternehmen in den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin zu sein, indem wir neuartige Produkte auf den Markt bringen, die Patienten, Ärzten und anderen Stakeholdern im Gesundheitswesen zugutekommen.
PAION hat seinen Hauptsitz in Aachen.
PAION-Kontakt: Ralf Penner Vice President Investor Relations/Public Relations PAION AG Heussstraße 25 52078 Aachen Tel. +49 241 4453-152 E-Mail r.penner@paion.com www.paion.com
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[1] REmimazolam Infusion in the Context of Hypnotic Shortage in the Critical Care Unit During the Pandemic of COVID-19, the REHSCU Study (REHSCU)
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Quelle: dpa-Afx