ProCredit Gruppe beendet 2021 mit guten finanziellen Ergebnissen oberhalb Erwartungen; bestätigt mittelfristigen Ziele; aufgrund des Krieges in der Ukraine kurzfristige Prognose nur begrenzt möglich
^ DGAP-News: ProCredit Holding AG & Co. KGaA / Schlagwort(e): Jahresbericht/Jahresergebnis ProCredit Gruppe beendet 2021 mit guten finanziellen Ergebnissen oberhalb Erwartungen; bestätigt mittelfristigen Ziele; aufgrund des Krieges in der Ukraine kurzfristige Prognose nur begrenzt möglich
24.03.2022 / 06:58 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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ProCredit Gruppe beendet 2021 mit guten finanziellen Ergebnissen oberhalb der Erwartungen und bestätigt ihre mittelfristigen Ziele, wenngleich aufgrund des Krieges in der Ukraine eine kurzfristige Prognose nur begrenzt möglich ist
- Ergebnisanstieg von 92 % auf 79,6 Mio. EUR trotz herausforderndem Marktumfeld; Eigenkapitalrendite von 9,7 % auf dem Niveau des Mittelfristziels von ca. 10 %
- Starkes Wachstum der Kredite um 12,8 % und der Einlagen um 13,1 %
- Sehr solide Kapitalausstattung mit harter Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) von 14,1 % und Verschuldungsquote von 9,3 %
- Prognose für Leistungsindikatoren in 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine nur begrenzt möglich; Hauptversammlung soll vorgeschlagen werden, den Bilanzgewinn 2021 auf neue Rechnung vorzutragen
- Management bekräftigt die strategischen Vorteile des langfristig und wirkungsorientierten Geschäftsmodells und bestätigt die mittelfristigen Ziele der Gruppe
Frankfurt am Main, 24. März 2022 - Die schwerpunktmäßig in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe übertraf die Erwartungen an das Geschäftsjahr 2021 trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie. Das Wachstum des Kreditportfolios betrug 670 Mio. EUR bzw. 12,8 %. Dieses deutliche Wachstum unterstreicht die Positionierung als Hausbank und die Expertise bei der Vergabe grüner Kredite. Das Konzernergebnis erhöhte sich dank gestiegener Erträge, konsequenter Kostenkontrolle und niedriger Risikokosten um 92 % auf 79,6 Mio. EUR. Mit einer Eigenkapitalrendite von 9,7 % übertraf die Gruppe die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 von 8,0 - 9,5 % und erreichte das Mittelfristziel von ca. 10 %. Trotz des Kriegs in der Ukraine bekräftigt das Management, dass es die mittelfristige Entwicklung der Gruppe im aktuellen Kontext weiterhin positiv sieht und bestätigt die mittelfristigen Ziele der Gruppe.
Das Kreditportfolio konnte um insgesamt 670 Mio. EUR bzw. 12,8 % gesteigert werden (2020: +457 Mio. EUR bzw. 9,5 %). Das um Währungseffekte bereinigte Wachstum beträgt etwas mehr als 10 %, was im Rahmen unserer Erwartungshaltung lag. Über 20 % dieses Wachstums wurde im Bereich der grünen Kredite erzielt, insbesondere im Bereich der Finanzierung erneuerbarer Energien. Das grüne Kreditportfolio erhöhte sich um 143,2 Mio. EUR auf insgesamt 1,1 Mrd. EUR. Der Anteil des grünen Kreditportfolios am Gesamtportfolio lag bei 19 %.
Die Einlagen nahmen um 643 Mio. EUR bzw. 13,1 % zu (2020: +566 Mio. EUR bzw. 13,0 %). Der Zuwachs kam dabei weitestgehend aus niedrigverzinsten Sicht- und Tagesgeldeinlagen, welche die Refinanzierungsstruktur der Gruppe weiter verbessern und sich so positiv auf die Nettozinsmarge auswirken.
Verbesserte Ertragslage, geringe Risikoaufwendungen sowie weitere Effizienzgewinne heben Eigenkapitalrendite auf ca. 10 %
Das Konzernergebnis von 79,6 Mio. EUR entspricht einer im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserten Eigenkapitalrendite von 9,7 % (2020: 41,4 Mio. EUR bzw. 5,3 %). Alle Banken trugen zum Anstieg des Konzernergebnisses von 92 % im Geschäftsjahr 2021 bei, wobei der Anstieg der Profitabilität insbesondere im Segment Südosteuropa ausgeprägt war.
Der Zinsüberschuss stieg im Jahr 2021 um 10,2 % auf 222,0 Mio. EUR an (2020: 201,6 Mio. EUR). Die Nettozinsmarge wies im Verlauf des Jahres eine positive Dynamik aus und stieg von 2,8 % (Q4-20) auf nun 3,0 % (Q4-21).
Der Provisionsüberschuss lag mit 50,9 Mio. EUR um 7,3 % über dem Vorjahresniveau (2020: 47,4 Mio. EUR). Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft zeigten dabei besonders positive Tendenzen, wobei Provisionsaufwendungen unter anderem auch aufgrund der stetigen Nutzung von Kreditgarantien, von denen die Gruppe stark profitiert, anstiegen.
Die Portfolioqualität verbesserte sich auch im Jahr 2021 weiter. Der Anteil ausgefallener Kredite verringerte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 2,3 %, während der Anteil der Kredite in Stufe 2 deutlich um 1,3 Prozentpunkte auf 3,6 % zurückging. Die Aufwendungen für die Kreditrisikovorsorge zeigten vor diesem Hintergrund gegenüber der Vorjahresperiode einen starken Rückgang auf 6,5 Mio. EUR (2020: 28,6 Mio. EUR), auch weil die Vorjahresaufwendungen stark von pandemiebedingten Modelleffekten und dem verschlechterten wirtschaftlichen Ausblick geprägt waren. Die Risikokosten sanken auf 12 Basispunkte (2020: 57 Basispunkte). Diese positiven Entwicklungen verdeutlichen auch, dass es den KMU Kund*innen der ProCredit Banken gut gelungen ist, sich an die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie anzupassen und die Fortführung ihres Geschäftsbetriebs unter diesen Rahmenbedingungen sicherzustellen.
Die personellen und administrativen Aufwendungen erhöhten sich im Jahr um 9,4 Mio. EUR, während die operativen Erträge (vor Risikokosten) um 29,8 Mio. EUR anstiegen. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis reduzierte sich damit um 3,8 Prozentpunkte auf 64,2 % (2020: 68,0 %) und lag damit leicht unterhalb der Prognose von ca. 65 %.
Harte Kernkapitalquote mit 14,1 % auf komfortablem Niveau
Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) lag zum Jahresende 2021 bei 14,1 % und damit 80 Basispunkte über dem Niveau zum Jahresende 2020 (31. Dezember 2020: 13,3 %). Diese positive Entwicklung war hauptsächlich bedingt durch die starke Ertragslage. Dabei sind das Konzernergebnis des vierten Quartals 2021 und 1/3 der Zwischengewinne zum 30. September 2021 (20,7 Mio. EUR) noch nicht dem harten Kernkapital angerechnet. Die Verschuldungsquote liegt mit 9,3 % weiterhin auf einem gegenüber dem Bankensektor besonders hohen Niveau.
Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine und Auswirkungen auf die Gruppe
Der Fokus liegt in aller erster Linie auf den Mitarbeiter*innen in der Ukraine und deren Familien. In Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen anderer ProCredit Banken bemüht sich die ProCredit Holding, den ukrainischen Kolleg*innen und deren Familien in den ProCredit Akademien und Trainingszentren in Deutschland, Nordmazedonien und Serbien unterzubringen und versucht, dringend benötigte Medikamente in die Ukraine zu bringen.
Die ProCredit Bank Ukraine führt den Bankbetrieb vor Ort in diesem insgesamt herausfordernden Kontext so gut wie möglich fort. Die Kapital- und Finanzlage der Bank bleibt weiterhin solide, auch in Stressszenarien. Der tägliche operative Betrieb ist weitestgehend gegeben. Die Mitarbeiter*innen der Bank arbeiten aus verschiedenen Standpunkten inner- und außerhalb der Ukraine. Dabei haben sie Zugang zu den Systemen der Bank. Die für das Bankgeschäft essenziellen Datenbanken wurden von der gruppeninternen Software Firma Quipu auf Servern in Deutschland abgesichert. Soweit es die Umstände ermöglichen, halten die Berater*innen aus dem Geschäftskundengeschäft über digitale Kommunikationskanäle weiterhin engen Kontakt mit den Kreditnehmer*innen und Einlagenkund*innen.
Die ProCredit Bank Ukraine hat 328 Angestellte und trägt rund 13 % zum Kreditportfolio der Gruppe bei. Das Eigenkapital der Bank beträgt zum 31. Dezember 2021 129,9 Mio. EUR. Die Bank trug im Geschäftsjahr 2021 mit 23,7 Mio. EUR oder einem Anteil von 27 % vor Gruppenfunktionsbeitrag zum Konzernergebnis der Gruppe bei.
Die Geschäftstätigkeit der ProCredit Gruppe ist auf insgesamt 12 Banken verteilt, wobei der Großteil der Aktiva durch den Krieg in der Ukraine nicht direkt beeinflusst wird. Die ProCredit Holding hat Risikomanagement-Strukturen implementiert, die das Beurteilungs- und Reaktionsvermögen gegenüber gruppenrelevanten Risiken sicherstellt, die sich aus der Situation in der Ukraine und durch zusätzliche Sanktionen ergeben könnten. Die Sanktionen gegen die russische Föderation haben keine nennenswerten direkten Auswirkungen auf die ProCredit Gruppe. Die Anzahl der ProCredit Kund*innen, die auf den Handel mit der russischen Föderation angewiesen sind, ist sehr begrenzt.
Aufgrund der Ungewissheit in Bezug auf den Krieg in der Ukraine lassen sich Prognosen für zentrale Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2022 zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abgeben. Trotz der erhöhten Unsicherheit, auch in makroökonomischer Hinsicht, erwartet das Management, dass das Kreditportfolio in vielen ProCredit Banken in 2022 weiterhin um ca. 10 % wachsen wird, wenngleich das Wachstum des Kreditportfolios auf Gruppenebene voraussichtlich unterhalb dem des Vorjahres liegen wird. Das Management sieht weiterhin deutliches Wachstumspotenzial in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Es wird daher erwartet, dass der Anteil des grünen Kreditportfolios weiter ansteigen wird. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine geht das Management davon aus, dass sich die Eigenkapitalrendite gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzieren und sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis merklich erhöhen wird. Mit Hinblick auf die harte Kernkapitalquote und die Verschuldungsquote sieht das Management im Vergleich zum starken Niveau Ende 2021 im Geschäftsjahr 2022 das Potenzial für einen stärkeren Rückgang.
Am 22. März 2022 hat das Management seinen Beschluss veröffentlicht, der ordentlichen Hauptversammlung am 31. Mai 2022 vorzuschlagen, den Bilanzgewinn der ProCredit Holding des Geschäftsjahres 2021 in voller Höhe auf Rechnung vorzutragen (84,9 Mio. EUR).
Mittelfristige Ziele für die ProCredit Gruppe bestätigt
Angesichts des klar fokussierten Geschäftsmodells der ProCredit Gruppe, ihrer engen Beziehungen zu den Kund*innen und ihrer konservativen Risikostrategie sieht das Management die mittelfristige Entwicklung der Gruppe weiterhin positiv und bestätigt die mittelfristigen Ziele eines Portfoliowachstums von ca. 10 %, eines Kosten-Ertrags-Verhältnisses von unter 60 % und einer Eigenkapitalrendite von ca. 10 %.
"Die starken Ergebnisse, die wir in 2021 erreicht haben, geben uns Zuversicht für die Zukunft.", so der ProCredit Vorstand. "Der Krieg in der Ukraine ist tragisch und stellt für die ProCredit Gruppe sicherlich neue Herausforderungen dar, insbesondere kurzfristig. Wir fühlen uns gut aufgestellt, um mit diesen Herausforderungen umzugehen und unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen. Der Notwendigkeit, für diese Regionen Wohlstand in einer Art und Weise zu schaffen, welche die grüne Transition, Transparenz und internationale wirtschaftliche Integration fördert, ist heute klarer als jemals zuvor und bestätigt uns einmal mehr in unserer Strategie, KMUs in Südost- und Osteuropa als Hausbank zu unterstützen."
Der Geschäftsbericht 2021 der ProCredit Gruppe und der Impact Report 2021 stehen ab heute auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen zur Verfügung. Ab dem Datum dieser Veröffentlichungen ersetzt das Unternehmen in allen deutschen Texten das diskriminierende generische Maskulinum, wenn rechtlich erlaubt, durch andere inkludierende und geschlechtersensible Sprachformen.
Kontakt: Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138, E-Mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com
Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Ankeraktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investor*innen Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (die Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter umfasst), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.
Zukunftsgerichtete Aussagen Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Jenseits der gesetzlichen Vorgaben übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.
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Quelle: dpa-Afx