Trinkgeld: So spendabel sind Herr und Frau Schweizer - auch im Ausland

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01.07.2022 / 08:30

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Diese Frage kennt jede Schweizer Tischrunde. Wie viel Trinkgeld soll es sein? Dabei lautet die Antwort eigentlich: gar keins. Denn seit 1974 gilt hierzulande gesetzlich «Service inbegriffen». Trotzdem zeigen sich die Schweizerinnen und Schweizer mit Trinkgeld spendabel. Schliesslich gilt das Geben von Trinkgeld generell als anständig, insbesondere angesichts der als tief wahrgenommenen Löhne der Dienstleister sowie als Honorierung eines Service, der den Erwartungen entspricht oder diese übertrifft. Wie viel Trinkgeld also kann es sein? Antworten darauf gibt die im Auftrag der Bank Cler durch das Marktforschungsinstitut gfs.bern durchgeführte, repräsentative Umfrage zu Trinkgeld. Die Angaben beziehen sich auf die Spendierfreudigkeit im Inland, aber auch im Ausland, wo oft eben nicht «Service inbegriffen» gilt.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Schweizer Trinkgeld-Studie:

* Frauen geben im Durchschnitt deutlich mehr Trinkgeld für mehr Dienstleistungen als Männer. Zudem sind Städterinnen und Städter spendabler als die Landbevölkerung.

* Deutschschweizer zeigen sich grosszügiger als Romands. Mit 53% geben deutschsprachige Schweizerinnen und Schweizer tendenziell mehr für Trinkgeld aus als Westschweizer Landsleute.

* Am spendabelsten sind Personen im Alter von 65 Jahren und älter. Aber auch für junge Personen unter 40 Jahren gehört das Trinkgeld besonders oft zum guten Ton, besonders, wenn das Einkommen über 7 000 CHF im Monat liegt.

* Warum wird Trinkgeld gegeben? Für etwas weniger als die Hälfte der Befragten ist der tiefe Lohn der Dienstleister entscheidend. Mit rund 26% gibt ein Viertel der Befragten allein deswegen Trinkgeld, weil es zum guten Ton gehört.

* Wenn es darum geht, sich die notwendigen Informationen über Trinkgeld-Verhältnisse im Ausland zu beschaffen, nutzen die Deutschschweizer zu 64% das Internet, die Romands hingegen nur zu 48% - sie setzen nach wie vor auf Auskünfte von Reiseführern.

Wer profitiert am meisten vom Trinkgeld?

Hier steht mit Abstand die Gastronomie an der Spitze. Im Restaurant oder in der Bar geben mit 95 % fast alle Schweizerinnen und Schweizer Trinkgeld. Bereits deutlich weniger Trinkgeld wird in der Hotellerie gegeben, die mit 56% Platz zwei der Branchen belegt. Auf Platz drei kommen Dienstleistungen im Bereich Transport mit 55%. Ebenfalls grundsätzlich in den Genuss von Trinkgeldern kommen Dienstleistungen im Bereich Beauty & Wellness (50%), aber auch Dienstleistungen im Bereich Kultur & Kunst (33%). In anderen Situationen geben Herr und Frau Schweizer mit 10% kaum Trinkgeld.

Und bei wem sitzt das Portemonnaie besonders locker?

Spitzenreiter beim Trinkgeldgeben sind Frauen, ältere Personen sowie generell Deutschschweizerinnen und -schweizer. Insbesondere für Dienstleistungen im Bereich Beauty und Wellness, für Kunst und Kultur sowie in der Hotellerie sind Frauen grundsätzlich spendabler als Männer. Dies gilt generell aber auch für Einwohner der Deutschschweiz. Romands zeigen sich in der Hotellerie, beim Transport und bei der Schönheitspflege deutlich zurückhaltender. Am Alter und Einkommen gemessen, wird die Grosszügigkeitsskala branchenübergreifend von Personen ab 65 Jahren angeführt. Generell gilt: Wer mehr verdient - konkret: über 7 000 CHF im Monat -, gibt auch mehr Trinkgeld.

Nur ein geringer Teil der Befragten gibt aus Prinzip kein Trinkgeld

Aufs Prinzip «Service inbegriffen» beruft sich in der Schweiz nur ein geringer Teil der Befragten. Bei den Männern sind es aber doch 4%, die komplett auf das Geben von Trinkgeld verzichten. Bei Frauen ist es nur 1%, das aus Prinzip kein Trinkgeld gibt. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede in den Sprachregionen: Während es in der Romandie insgesamt 5% der Befragten sind, die partout kein Trinkgeld geben möchten, sind es in der Deutschschweiz nur 2%.

Die Zauberformel: Wie viel Trinkgeld die Schweizerinnen und Schweizer geben

Wie viel Trinkgeld aber gibt man, wenn der Service eigentlich inklusive ist? Die Einwohner der Schweiz wenden hierbei kein einheitliches System zur Bestimmung der Trinkgeldhöhe an. Etwas mehr als die Hälfte gibt an, im Normalfall einen prozentualen Anteil des Preises zusätzlich als Trinkgeld zu geben, am häufigsten sind dies 10%. Rund ein Drittel der Befragten hält es so. Manchmal wird weniger gegeben - knapp ein Fünftel gibt ca. 5% mehr -, aber nur selten wird mehr gegeben. Mehr als 10% Trinkgeld gibt nur ein ganz kleiner Teil der Befragten für Dienstleistungen aus. Interessant ist auch hier die unterschiedliche Kultur in den Sprachregionen: Die Deutschschweizer runden Beträge am liebsten um einen Zehntel auf, die Romands hingegen nur um einen Zwanzigstel.

Welche Dienstleistungen aber werden letztlich mit einem Zustupf honoriert? Die Antwort für fast die Hälfte der Befragten lautet: Der tiefe Lohn der Dienstleister ist für das Trinkgeldgeben entscheidend. Hinzu kommt, dass gut ein Viertel aller Befragten das Geben von Trinkgeld als anständig empfindet. Das Argument des tiefen Branchenlohns ist übrigens für Frauen deutlich entscheidender als für Männer: Hierbei liegt gemäss Befragung der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei 12 Prozentpunkten.

Erwartungen müssen nicht übertroffen werden - aber erfüllt

Dass der Service stimmt, ist vielen wichtig. Aber ob der Service die Erwartungen nur erfüllt oder sogar übertrifft, macht für das Trinkgeldverhalten keinen grossen Unterschied: Für 61% der Befragten ist vor allem die Erfüllung der Erwartungen entscheidend. Übertroffene Erwartungen werden von 57% der Befragten mit Grosszügigkeit honoriert. Die Sympathie spielt zudem in der Westschweiz eine grosse Rolle. Für 73% der befragten Romands ist es wichtig, ob ihnen die Dienstleister sympathisch sind oder nicht.

Ein entscheidender Faktor bleibt, dass das Geben von Trinkgeld in der Schweiz einfach zum guten Ton gehört. Vor allem die jüngeren Befragten zwischen 18 und 39 Jahre gaben an, allein aus Anstand ein Trinkgeld zu geben - und dies tun sie nach eigener Aussage vor allem in der Gastronomie. Natürlich ist aber auch wichtig, dass es einem während des Dienstleistungsbezugs gut geht. 60% aller Befragten geben an, dass für sie ausschlaggebend ist, ob sie sich während der Dienstleistung wohl gefühlt haben.

Trinkgeld im Ausland: Ferienluft macht uns nicht spendabler

Ferien wirken sich nicht merklich positiv auf die Spendierfreudigkeit aus. Deutschschweizer geben zu über zwei Dritteln (69%) an, zuhause in der Schweiz und in den Ferien gleich viel Trinkgeld zu geben. In der Romandie geben 70% an, in beiden Situationen gleich spendabel zu sein. Knapp ein Viertel der Romands allerdings gibt lieber zuhause mehr Trinkgeld als im Ausland.

In einem Land, das den «Service inklusive» kennt, ist man dennoch gut im Bild, wie die Trinkgeld-regelungen im Ausland aussehen. Über die Hälfte (53%) der Befragten zeigt sich ziemlich bzw. sehr gut informiert. Nur ein knappes Viertel (24%) informiert sich gar nicht über den Umgang mit Trinkgeld in der Feriendestination. Wie die Schweizer Bevölkerung zu ihren Informationen kommt, ist abhängig vom Alter, Landesteil und Einkommen:

* Mit rund 60% informieren sich die meisten Befragten in verschiedenen Onlinequellen.

* Deutlich weniger, aber mit 27% immer noch über ein Viertel der Befragten informiert sich direkt vor Ort bei der Reiseführung, weitere 24% informieren sich bei Freunden und der Familie. Vor allem die Romands bevorzugen Reiseführer, Angehörige der Deutschschweiz setzen hingegen auf Internet, Freunde und Familie.

* Kaum gefragt für Informationen zum Trinkgeldgeben sind die Auskünfte im Hotel (13%) und Auskünfte eines Reisebüros (7%).

* Ältere Personen ab 65 Jahren nutzen das Internet mit 32% am wenigsten als Informationsquelle. Damit sind sie nicht allein: Personen mit einem tiefen bzw. mittleren Bildungsabschluss nutzen das Internet mit 33% ebenfalls deutlich seltener als Quelle für diese Art von Informationen.

Damit man in den Ferien bestens vorbereitet ist, findet man in der Bank Cler Trinkgeld-Knigge wertvolle Tipps zu den beliebtesten Urlaubszielen.

Details zur Umfrage

Die Umfrage ist repräsentativ und wurde vom Marktforschungsinstitut gfs.bern durchgeführt. Erhoben wurden die Branchen Gastronomie, Hotellerie, Transport, Beauty & Wellness sowie Kultur & Kunst. Dabei wurden 501 Einwohner der deutsch- und französischsprachigen Schweiz in den Alterskategorien 18 bis 39, 40 bis 64 und 65+ befragt. Die Befragung fand online über das Online-Panel «polittrends.ch» statt. Alle Angaben gelten bei einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit mit einem Unsicherheitsbereich von ±4,4 Prozentpunkten. Die Studie ist nicht zur Publikation vorgesehen.

Weitere Auskünfte erteilt: Natalie Waltmann Leiterin Kommunikation Bank Cler AG, CEO Office Telefon: +41 (0)61 286 26 03 E-mail: natalie.waltmann@cler.ch

Kurzprofil Die Bank Cler AG ist eine Schweizer Bank mit Hauptsitz in Basel, die ihr Angebot auf die Bedürfnisse von Privat- und Immobilienkunden sowie auf das Private Banking ausrichtet. «Cler» kommt aus dem Rätoromanischen und steht für klar, hell, deutlich. Der Name ist Programm: Die Bank Cler macht das Bankgeschäft einfach und verständlich und berät auf Augenhöhe. Sie ist in allen Sprachregionen mit Geschäftsstellen vertreten. Zudem hat die Bank Cler mit «Zak» die erste Schweizer Neobanking-App auf den Markt gebracht. Die Bank Cler ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Basler Kantonalbank.

Wichtige Daten und Downloads Auf der Website [1]www.cler.ch sind Medienmitteilungen ([2]direkter Link) sowie aktuelle Informationen ab Publikationsdatum abrufbar. Diese beinhalten unter anderem weitere Angaben zur Geschäftstätigkeit und -entwicklung.

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Sprache: Deutsch Unternehmen: Bank Cler AG Aeschenplatz 3 4002 Basel Schweiz Internet: www.cler.ch ISIN: CH0373476040, CH0419041139, CH0563348728 Börsen: SIX Swiss Exchange EQS News ID: 1388451

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Quelle: dpa-Afx