MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im seit zweieinhalb Jahren laufenden Betrugsprozess um manipulierte Diesel-Abgaswerte wird am Dienstag (ab 09.15 Uhr) vor dem Landgericht München ein Geständnis des ehemaligen Audi-Chefs Rupert Stadler erwartet. Der Manager, der auch Mitglied des VW -Konzernvorstands war, hat dies Anfang Mai angekündigt. Davor hatte das Landgericht München ihm bei einem umfassenden Geständnis und bei einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro zugesagt, dass er eine Bewährungsstrafe erhält. Auch die Staatsanwaltschaft hat dieser Verständigung bereits zugestimmt.

Kommt es zum angekündigten Geständnis, wäre es das erste eines VW-Konzernvorstands in der strafrechtlichen Aufarbeitung eines der größten deutschen Industrieskandale. Autos mit Dieselmotor waren durch eine Abschaltautomatik so manipuliert worden, dass sie auf dem Prüfstand zwar Abgasgrenzwerte einhielten, nicht aber auf der Straße.

Stadler wird dabei nicht vorgeworfen, die Manipulation der Autos veranlasst zu haben. Allerdings ließ er laut Anklage den Verkauf dieser Fahrzeuge bis Anfang 2018 weiterlaufen, obwohl er bereits früher erkannt habe, dass die Abgaswerte manipuliert gewesen sein könnten./ruc/DP/jha

Quelle: dpa-Afx