DORTMUND (dpa-AFX) - Bei der schleppenden Einführung des E-Rezepts hat es einen weiteren Rückschlag gegeben. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gab am Donnerstag bekannt, das bundesweit einzige Pilotverfahren zur Nutzung der digitalen Verschreibung in Arztpraxen auszusetzen. Seit September bieten dort 250 Praxen das E-Rezept an, schrittweise sollten es mehr werden - dies wird nun aber nicht geschehen. Grund dafür ist, dass der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber (SPD) sein Veto eingelegt hatte gegen die dort geplante Nutzung von Versichertenkarten.
Die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Firma Gematik will aber an der weiteren Einführung des E-Rezepts festhalten. Auf freiwilliger Basis können Arztpraxen bundesweit mitmachen, die Beteiligung ist aber bislang gering. Das E-Rezept soll perspektivisch die 500 Millionen rosa Zettelchen ersetzen, die derzeit noch jedes Jahr als Rezepte an gesetzlich Versicherte ausgegeben werden. Die schrittweise Einführung seit 2021 kam aber nur im Schneckentempo voran. Die Pilotvorhaben in Westfalen-Lippe sollte dem Vorhaben neuen Schwung geben, daraus wird nun nichts./wdw/DP/zb
Quelle: dpa-Afx