INDIANAPOLIS (dpa-AFX) Die Corona-Krise ist für den Pharma-Konzern Eli Lilly im zweiten Quartal Fluch und Segen zugleich gewesen. Das Management hob am Donnerstag bei der Zahlenvorlage seinen Jahresgewinnausblick an und begründete dies unter anderem mit niedrigeren Vermarktungskosten und administrativen Aufwendungen. Weil aber gleichzeitig im Berichtszeitraum durch den Lockdown die Ärzte auch weniger verschrieben hatten, gingen die Umsätze im abgelaufen Quartal etwas zurück, wie Eli Lilly in Indianapolis mitteilte.
Im Berichtszeitraum zwischen April und Ende Juni rutschten die Erlöse demnach um 2 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Dollar (rund 4,7 Mrd Euro). Schätzungsweise Einbußen von einer halben Milliarde Dollar seien der gesunkenen Nachfrage und verschobenen Verschreibungen geschuldet, hieß es. Zum Jahresstart hatte der Konzern noch davon profitiert, dass viele Kliniken und Ärzte in Erwartung der Covid-19-Pandemie ihre Arzneilager aufgefüllt hatten. Unter dem Strich brachte das Quartal dem Konzern aber einen Gewinnzuwachs von 6 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Dollar.
Die Pandemie laste weiterhin auf den Gesundheitssystemen in aller Welt, sagte Konzernchef David Ricks. Er gehe jedoch davon aus, dass im Laufe des zweiten Halbjahres wichtige Produkte des Konzerns wieder häufiger verschrieben würden. So hatte etwa der Umsatz eines bisherigen Wachstumstreibers, des Insulins Basaglar, in dem Quartal stagniert.
Ricks hatte nach dem Verkauf der Veterinärsparte Elanco dem Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt und den Beginn einer spannen Wachstumsphase beschworen. Trotz Corona hat Eli Lilly sich in diesem Jahr bisher zunehmend optimistischer geäußert. Das Management plant nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 7,20 bis 7,40 Dollar. Der Vorjahreswert hatte bei 6,04 Dollar gelegen./tav/mne/mis
Quelle: dpa-Afx