NEW YORK (dpa-AFX) - Boeings Top-Kunde Emirates rechnet wegen der Corona-Krise mit einer nochmaligen Terminverschiebung beim modernisierten Großraumjet 777X. Die Fluggesellschaft gehe nicht mehr davon aus, die ersten Modelle im kommenden Jahr zu erhalten, sagte Emirates-Vorstand Adel Al Redha am Donnerstag dem Finanznachrichtendienst Bloomberg. Eigentlich plant Boeing
Boeing teilte in einem Statement lediglich mit, bei der Bewältigung der Covid-19-Situation eng mit den Kunden zu kooperieren. Für den Hersteller ist die 777X, die im Januar ihren Erstflug absolvierte, sehr wichtig. Für das Modell, das dank neuer Triebwerke und verbesserter Aerodynamik deutlich weniger Kerosin verbrauchen soll als die Vorgängerin Boeing 777, liegen zahlreiche Bestellungen vor. Die Corona-Pandemie hat allerdings etliche Fluggesellschaften in Finanznot gebracht, was die Auftragslage generell ungewiss macht.
Laut Vorstand Al Redha erwägt Emirates, bei Boeing einen Umtausch einiger seiner 115 bestellten 777X-Maschinen in kleinere Langstreckenjets vom Typ 787 "Dreamliner" anzuleiern. Die Fluggesellschaft hatte ihre 777X-Bestellungen bereits Ende 2019 deutlich zusammengestrichen. Boeing kann solche Rückschläge derzeit besonders schlecht gebrauchen - nach dem teuren Debakel rund um den nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisenjet 737 Max wäre ein Erfolg der neuen Modellreihe umso dringender nötig./hbr/DP/stk
Quelle: dpa-Afx