BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz blickt bei der Energieversorgung zuversichtlich auf den kommenden Winter. Der SPD-Politiker sagte am Donnerstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag: "Wir sind gut durch diesen Winter gekommen - auch ohne russische Gaslieferungen." Es sei zuvor die Rede von kalten Wohnungen gewesen, von der Zwangsabschaltung ganzer Industriezweige, von Produktionsstillstand, einem "heißen Herbst" und "Wutwinter", so der Kanzler: "Nichts davon ist eingetreten."
Die Gasspeicher seien derzeit noch zu mehr als 70 Prozent gefüllt. "Das ist ein gutes Polster, um sicher auch durch den nächsten Winter zu kommen", sagte der Kanzler.
Die Bundesregierung habe geschlossen gehandelt. Scholz verwies auf umfangreiche Entlastungspakete oder den Bau von Terminals zum Import von Flüssigerdgas in Deutschland - in "Rekordtempo". Der Kanzler sagte, er habe von der neuen "Deutschland-Geschwindigkeit" gesprochen. "Ich wünsche mir, dass wir diese "Deutschland-Geschwindigkeit" beibehalten - als Fortschritt, den unser Land aus der Zeitenwende mitnimmt. Besonders wichtig ist das mit Blick auf die industrielle Transformation und den Ausbau der erneuerbaren Energien."
Der Ausbau der erneuerbaren Energien solle verdreifacht werden, zu Wasser, zu Land und auf dem Dach. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien produziert werden, derzeit ist es knapp die Hälfte. "All das war schon vor der Zeitenwende richtig. Jetzt aber sind all diese Aufgaben noch wichtiger, noch dringlicher", so Scholz./mfi/hoe/sam/cn/jr/tam/DP/mis
Quelle: dpa-Afx