DUISBURG/SALZGITTER (dpa-AFX) - Nach dem Ende der Friedenspflicht im Tarifstreit der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat es am Freitag erste Warnstreiks gegeben. Im niedersächsischen Salzgitter beteiligten sich an einer zweistündigen Aktion ab Mitternacht rund 400 Beschäftigte der Nachtschicht, wie die IG Metall berichtete. In Finnentrop (NRW) legten gleichzeitig rund 40 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Hagen kamen am Freitagmorgen 60 Gewerkschaftsmitglieder zusammen. Warnstreikaktionen waren auch für Bottrop und Gelsenkirchen angekündigt.
Bereits am Donnerstagabend hatten Gewerkschafter in Duisburg das Ende der Friedenspflicht mit einem Fackelmarsch und dem Läuten einer Handglocke eingeläutet. Nach IG-Metall-Angaben beteiligten sich daran rund 250 Personen. Der Marsch endete an einer Großskulptur, die auf einer Deponie-Halde steht.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Runde eine Erhöhung um 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung hatten sie als "weder organisierbar noch finanzierbar" zurückgewiesen. Auch die zweite Runde brachte keine Annäherung. Eine dritte Runde ist für den 11. Dezember geplant.
In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68 000 Menschen beschäftigt./tob/DP/mis
Quelle: dpa-Afx