BRÜSSEL (dpa-AFX) - Ermittler der EU-Kommission haben nach Vorwürfen gegen den russischen Energiekonzern Gazprom
Über Ergebnisse der bereits am Dienstag erfolgten Inspektionen und zu den Namen der betroffenen Unternehmen äußerte sich die Kommission zunächst nicht. "Die Tatsache, dass die Kommission solche Kontrollen durchführt, bedeutet weder, dass sich die Unternehmen wettbewerbswidrig verhalten haben noch greift sie dem Untersuchungsergebnis vor", hieß es in der Mitteilung. Unangekündigte Inspektionen seien nur ein erster Ermittlungsschritt. Zu den Tochterunternehmen des Gazprom-Konzerns in Deutschland zählen unter anderem die im Bereich Gashandel und -speicherung tätige Gazprom Germania und der Erdgasversorger Wingas.
Die EU-Kommission untersucht angesichts gestiegener Energiepreise seit Monaten mögliche Manipulationen und Spekulationen auf dem Gasmarkt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete das Geschäftsgebaren von Gazprom zuletzt als "sehr sonderbar" und wies darauf hin, dass das Unternehmen trotz Spitzenpreisen und überbordender Nachfrage offenbar keinerlei Interesse habe, die Lieferungen zu erhöhen. Gazprom und die russische Regierung haben wiederholt erklärt, man erfülle langfristige Lieferverträge.
In einer Mitteilung der EU-Kommission vom 8. März hieß es: "Die Kommission setzt ihre Untersuchung des Gasmarktes fort, da die Befürchtung besteht, dass einige Akteure, insbesondere Gazprom, die Wettbewerbsbedingungen verfälschen."/aha/DP/mis
Quelle: dpa-Afx